Unterbrechung-Mittendrin

5 Minuten Zeit für Besinnung, Meditation, Impulse
mitten am Tag, in der Mitte der Woche

Idee und Gestaltung: GUIDO SCHÜRENBERG – guido.schuerenberg@besinnzeit.de

Foto: Phillipp Becke

Staunend

jedes Jahr von Neuem über die Blütentreibende Kraft der Frühlings-Sonne und mich erfreuend an den sprießenden Gemüsepflanzen in meinen (Hoch-)Beeten.
Die wärmenden Lichtblicke nach einem nassen und trübsinnigen Winter machen die erschreckenden Nachrichten dieser Tage: „Südliches Afrika leidet unter Dürre“ „Trockenster Februar – nationale Katastrophe in Sambia“ fast vergessen, da weit weg und außerhalb der medialen Aufmerksamkeit der europäischen Medien.
Wäre da nicht die langjährige Partnerschaft meines Vereins eine-welt-engagement mit den Menschen in der Diocese of Monze in der Southern Province von Sambia hätte auch ich diese Klima-Katastrophe und existenzielle Bedrohung für mir langjährig vertraute Menschen übersehen.

Die fast sommerlichen Temperaturen hier bei uns haben die gleiche Ursache im von uns verursachten Klimawandel. Und ja, es „Interessiert mich die Bohne“ (Titel der MISEREOR Fastenaktion 2024), wie es um die nachhaltige Nahrungsmittelversorgung der Menschheit bestellt ist (Thema dieser Fastenaktion). Denn dieses Thema konfrontiert auch uns in Europa und nicht erst durch Bauernproteste, kriegsbedingte Düngemittel-Verknappung und Getreideausfuhr-Blockaden mit den immer katastrophaleren Folgen der Erd-Erhitzung.
Dabei könnte diese Erde, von der es in den biblischen Schöpfungsmythen heißt, dass „GOTT* sah, dass es sehr gut war“ (Genesis 1,31) immer noch das Paradies für alle Lebewesen sein, zum er- und beleben und staunen; zu allen Zeiten besungen als „Die Erde ist voll von Deinen Gütern“(Psalm 104,24),„a wonderful world“ (Louis Armstrong),„a better place for you and for me“ (Michael Jackson) …
Dieses Paradies, unser Biotop zu erhalten ist unser Auftrag: „ICH-BIN-DA-GOTT* brachte den Menschen in den Garten Eden. Er sollte ihn bearbeiten und bewahren!“ (Genesis 2,15). Dies zu unterlassen oder gar an ihrer Zerstörung sich zu beteiligen ist nicht nur eine Umweltsünde, sondern eine Sünde an GOTT* es Willen für uns und an der Menschheit.

Der mich umgebende Frühling weckt auch wieder mein Engagement und meine Hoffnung für „das gemeinsame Haus“, diese „wonderful world“.

GS 18. März 2024


Abhängig

von der Wetterlage ist auch meine Stimmung. Mittlerweile ganzjährig. Schon spürbar bei den abendlichen Wettervorhersagen, genau wie bei den morgendlichen Polit-News, bei der allgemeinen (nicht nur politischen) Großwetterlage.
Und die Aussichten sind meist düster.
Verstärkend wirkt die Erkenntnis, dass ich genau wie das Wetter, die Weltlage, die Klimakatastrophen, Kriege, Unterdrückung, Ausbeutung, Gewalt, … nicht ändern kann – nur mich und mein Handeln.
Demotivierend, lähmend, sehnsüchtig wartend auf Sonnenzeiten und Licht-Einfälle, Hoffnungsmomente, Wärme, …
Stimmungsschwankungen mit eher düsteren Tendenzen.
Künstlich auf Frohsinn machen ist nicht meins und darüber hinaus auch unehrlich mit mir selbst und mit den Menschen, die mir wichtig sind.
Also suche ich nach Lichtnestern und Regenbogen-Momenten.
Und finde ZuSagen:

Auch wenn das Böse in der Welt und ach, die viele Gewalt
euch überfluten: fürchtet euch nicht,
hebt euren Blick, denn Gott-die-Lebendige ist treu
In ihrer Treue wird sie dem Dunkel nicht das letzte Wort lassen
noch der Bitterkeit über die Siege der Stärkeren
sondern euch entgegenkommen in Gnaden
und ihre Gnade möge euch tragen
durch Zeiten ohne Hoffnung noch Trost
bis ihr Licht aufgeht über euch für Zeit und Ewigkeit.
(#gotteswort_weiblich// Segen zum 4. Fastensonntag B, Annette Jantzen)

Und ErMUTigung zum trotz-allem-Engagement für eine lebenswerte Zukunft für alle:

Wenn du dir die Hände
nicht schmutzig machen willst
und dir einredest,
dass genug andere Menschen aktiv werden könnten,
dann wünsche ich dir den Mut,
dich für die Wahrheit zu entscheiden.
 
Wenn du merkst,
dass Menschenrechte mit Füßen getreten werden,
dann wünsche ich dir den Mut,
dich einzumischen
und Partei zu ergreifen für ein Leben in Würde.
 
Wenn du erkannt hast,
was auf dem Spiel steht,
aber vor den damit verbundenen Hindernissen zurückschreckst,
dann wünsche ich dir den Mut,
über deinen Schatten zu springen.
(Angela Lohausen/ Guido Schürenberg – #misereor Fastenaktion 2016)
GS 12. März 2024


Die Suche nach und Benennung von Sündenböcken
in gesellschaftlichen und privaten Krisen- und Konfliktzeiten sind ein seit Jahrtausenden internalisiertes Verfahren der Verantwortungsverweigerung und Selbstentschuldung. Persönliche und gesellschaftliche Missstände, auch wenn sie außerhalb meines Erfahrungshorizontes liegen, brauchen doch Schuldige, denn ich kann oder will es ja nicht sein. Soziale Ungleichheit und hohe Miet-, Energie- und Lebensunterhaltskosten, Erderhitzung und Klimakatastrophen, Hunger und Elend, Gewalt und Krieg, … irgendwer muss ja schuldig sein, denn ich kann es ja nicht sein, weil ich selbst davon betroffen bin, Opfer bin.
So wurde schon in biblischer Zeit das Sündenbock-Ritual am nationalen Versöhnungstag, dem Jom Kippur, geschaffen: Einem per Los ausgewählten Ziegenbock wurden die gesellschaftlichen, wie persönlichen Sünden und Fehlverhalten verbal und öffentlich an den Kopf geworfen und aufgebürdet, der dann in die Wüste geschickt, in späterer Zeit, damit er nicht zurückkehren konnte, über eine Klippe in den Abgrund gestürzt wurde.
Schuld los und Beziehungs-Reset, gesellschaftlich und im privaten Umfeld, gegenüber ICH-BIN-DA-GOTT* und den Mitmenschen.

In unserer Wirklichkeit eignen sich als Sündenböcke für soziale und ökologische Missstände Gruppen und einzelne exponierte Personen: Die Migranten, die Wirtschaft, die Parteien (vornehmlich die Grünen), die Kirche (obwohl immer weniger relevant), die EU, die Chinesen, der Putin, der Habeck, der DB-Vorstand … und letztlich auch noch GOTT*, weil alles zulassend.

Der mühsame und selbstkritische Blick auf die eigenen Anteile am Schlamassel durch persönliches oder auch Gruppen-Fehlverhalten, Bequemlichkeit und nicht-auseinandersetzen-wollen wäre ein erster Schritt Selbstverantwortung zu übernehmen für das eigene Verhalten, das eigene Versagen,. Die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Anteilen kann dann zur Reue führen und zur gemeinsamen Suche nach Veränderung und vielleicht Perspektiven für Lösungen.

Der Sündenbock bietet vielleicht kurzfristige Entlastung, aber keine Er-Lösung. Das Problem bleibt – belastend!

GS 5. Febr 2024

Survival of the fattest im Hafen von Kopenhagen zur Klimaschutzkonferenz Foto: Jesse Walker 2010

Ich bin nicht gut im Multi-Krisen-Modus,

fühle mich überfordert. Ich hätte gerne alles, was auf mich an Krisen, Szenarien und Katastrophen einströmt besser geordnet, am besten nacheinander und in wohlproportionierten Dosen. Am besten mit To-Do-Liste.

Aber Leben fragt nicht nach dem, wie es mir gerade in den Kram passt, sondern „Leben ist das was passiert, während Du dabei bist andere Pläne zu machen,“wie John Lennon 1980 im Lied „Beautiful Boy“ seinem Sohn mit auf den Weg gibt.

Wie also umgehen mit der Fülle schlechter Nachrichten und Perspektiven für und in der Welt, dem gemeinsamen Haus, GOTT*es geschenkter Schöpfung? Und wie verändernd und glaubwürdig Handeln?
Die 3 Affen-Methode ist dabei genauso wenig hilfreich, wie den Kopf in den Sand zu stecken oder mit MiMiMi einen akustischen Schutzschild aufzubauen. Die Krisen bleiben und wollen auch von mir -zumindest anteilig- bewältigt werden.

Bereit sein zu Veränderung des eigenen Verhaltens und zu Verzicht – wir sind ja gerade in der Fastenzeit, die uns dafür sensibilisieren will. Themen und Herausforderungen sortieren; Komplexität reduzieren, also kleinere, bewältigbare Päckchen packen. Viele Krisenpunkte lassen sich durch Verhaltensänderung beeinflussen und von einer #critical_mass mitgetragen -nicht nur im Individualverkehr- werden sie zur zeichenhaften und aktivierenden Bewegung.

Als afrikanische, sprichwörtliche Weisheit: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

„Aber, aber, aber,…“ Ausreden helfen nicht weiter und Selbst-Verzwergung sowieso nicht. Es gilt den persönlichen Handlungspunkt zu finden und diese Challenge der Veränderung anzunehmen.

Und apropos Lebensweisheiten: Die Botschaft Jesu von GOTT*es Weltordnung der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens (z.B. in der Bergpredigt Mt 5-7) hilft mir immer wieder beim Sortieren, Erkennen der Notwendigkeiten meines Handelns und beim mich (und meine Umwelt) verändernden Leben.
Anregend beim Sensibilisieren und Handeln: In sich gehen. Außer sich sein. – Fastenaktion-MISEREOR 2024

GS 27. Febr 2024


An trüben Tagen

mit ihren nicht nur mich depressiv machenden Nachrichten von Kriegen, Gewalt, Krankheit, Hunger und Klima-Katastrophen sehne ich mich nach einem Regenbogen, wie ich ihn in den Wechsel-Wettern Irlands oft gesehen und ebenso oft fotografiert habe und wie man ihn dauerhaft über den Viktoria-Falls in Sambia/Simbabwe erleben kann.
Das wunderschöne, archaische Symbol des Regenbogens steht für Lichtdurchbrüche, Farbigkeit und Vielfalt, … und die Erinnerung an einen Bund GOTT*es mit allem Leben auf dieser Erde: Nie wieder … soll das Leben in dieser wunderbaren Welt zerstört werden, weder von GOTT*, dem ICH-BIN-DA, wie er sich nennt, noch den Menschen, die die Erde besiedeln und die GOTT* geschenkte Schöpfung pflegen sollen (1.Mose 9,8-15). An diesen uralten, multikulturellen, mehr als 3500 Jahre alten Mythos der Völker rund ums Mittelmeer soll jeder Regenbogen erinnern. Immer noch faszinierend und gleichzeitig Mahnung an unsere Verpflichtung zur Bewahrung, ja zum Kampf für den Erhalt der Schöpfung – Deshalb wurde auch das Aktions-Flag-Schiff von #greenpeace.de #RainbowWarriorShip genannt.

Und meine Multi-Krisen-Ohnmacht-Gefühle? – Verschwinden nicht und die Lösungen für die menschenverursachten weltumspannenden Krisen finden sich auch nicht als Gold-Topf am Ende des Regenbogens! Aber, wenn der Anblick eines Regenbogens nicht nur mich an den Bund zum Erhalt der Schöpfung und an meine Verantwortung erinnert, dann kann er wieder zum multikulturellen Erinnerungs- und Hoffnungszeichen werden für unsere gemeinsame Verantwortung für das gemeinsame Haus (Papst Franziskus), unsere Erde. Und zum Engagement für ein #GutesLebenfuerAlle auf diesem Planeten.

GS 21. Febr 2024


Wenn nicht jetzt, wann dann

mit diesem Aufruf „Helden*innen“ zu sein und aufzustehen für ein freies, solidarisches Europa und gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg, beendete der diesjährige Ordensritter „Wider den tierischen Ernst“, Daniel Günther seine Rede vor karnevalistischem und politprominentem Publikum. – Begeisterter Beifall und Mitgröhlen.

Seit das Recherche-Netzwerk #correctiv die „Geheimpläne gegen Deutschland“ rechtsextremer Gruppen -namentlich der AFD, der Identitären Bewegung, der Werteunion, …-gehen Bürger*innen generationen-, partei-, religions- und herkunftsübergreifend immer wieder zu Hunderttausenden deutschlandweit auf die Straße, um ein Zeichen gegen die menschenverachtenden Pläne der AFD und anderer Extremisten zu setzen. Sie wollen Haltung zeigen, nicht länger nur schweigend dem Politikspektakel zusehen, nicht länger wegsehen.

Werden sie, werden wir durchhalten und immer wieder so unsere Haltung zeigen – nicht mit uns, nicht in unserem Land, nie wieder? Werden wir zu einer Bewegung gegen faschistoide Entwicklungen in Deutschland?

Oder wird dieser momentane, zivilgesellschaftliche Schub gemeinsamem, solidarischen Aufstehens schnell wieder überlagert und ausgebremst durch uns näher liegende Themen, Ängste, Bedrohungen?

„Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wenn nicht hier, sag mir, wo und wann?
Wenn nicht du, wer sonst?
Es wird Zeit, …“

Es geht um unsere offene Gesellschaft, um ein Leben in Freiheit und Vielfalt, um Solidarität und Verantwortung, um Gerechtigkeit und Frieden. Es geht um das, was Jesus immer wieder als Reich Gottes verkündet, das es zu leben gilt. Der Ort dies zu verkünden, sich gegenseitig zu bestärken und gemeinsam die bösen Geister zu vertreiben ist auch in den Evangelien die Versammlung auf der Straße (Mk 1,33f).

Karneval hat seine Wurzeln in den Masken-Umzügen mit denen die dunklen und lebensbedrohenden Mächte und Geister vertrieben werden sollten. Die Karnevalsumzüge der kommenden Tage können Ort und Zeit sein, sich dieser Tradition zu erinnern und gemeinsam für ein „nie wieder“ ein- und aufzustehen. – Wenn nicht jetzt, wann dann?

GS 6. Febr 2024


BeVollMächtigt

Machtmisssbrauch und Machterhalt sind die Themen dieser Tage, sei es die gerade veröffentlichte Missbrauchsstudie der Evangelischen Kirchen in Deutschland und ihrer Einrichtungen (ForuM) oder die derzeitigen Demonstrationen gegen eine Machtübernahme der AfD und anderer rechtsextremer Gruppierungen in Kommunen, Ländern und in Europa, gegen die immer mehr Menschen in Deutschland aufstehen und sich positionieren.
Machtvoll wurden auch Jesu Lehre und seine Heilungswunder erlebt: „… er lehrte wie einer, der Vollmacht hat.“ (Mk 1,22)

„Macht bezeichnet die Fähigkeit einer Institution, Person oder Gruppe, auf das Denken und Verhalten einzelner Personen, sozialer Gruppen oder Bevölkerungsteile so einzuwirken, dass diese sich ihren Ansichten oder Wünschen unterordnen und entsprechend verhalten.“ (Wikipedia)

Macht und Religion – eine Un-selige Verbindung? Wollte Jesus Macht über seine Jünger und Zuhörenden?

Über Jesu wird bezeugt, dass er Vollmacht habe. Er ist der Bevollmächtigte GOTT*es, von GOTT* beauftragt seinen Willen umzusetzen. Dieser „Wille“ ist die neue Weltordnung des GOTT*es Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens, dessen Haltungen und Regeln in der Bergpredigt (Mt 5+6) von Jesus verkündet werden. Seine Zuhörer und Jünger*innen fordert er auf dies ebenso zu tun, damit das Reich GOTT*es Wirklichkeit wird. Er wählte ihm Nachfolgende aus, „ … die er für eine besondere Aufgabe vorgesehen hatte. Sie sollten von ihm ausgesandt werden, um die Gute Nachricht zu verkünden, und sollten die Vollmacht bekommen, die bösen Geister auszutreiben.“ (Mk 3,13-15)
Jesus bevollmächtigte also Verkünder*innen, Heiler*innen und Seelsorger*innen. Keine Herrscher oder Machthaber. Sie sollten die Vision eines guten Lebens für alle verkünden und glaubwürdig leben in einer Welt, die an der Realisierung dieser Vision immer wieder scheitert, weil die Macht der Liebe von Egoismus, Herrschsucht und Unterdrückung pervertiert wird.
Bevollmächtigt im Sinne Jesu sind die, die barmherzig sind, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und die Frieden stiften (Mt 5,3-12), denn nur sie leben glaubwürdig GOTT*es Reich.

GS 30. Jan 2023


Es ist an der Zeit

«I am not a Saint, I am a Noise» sagt Joan Baez im sehr beeindruckenden biographischen Dokumentarfilm „I am a Noise“ rückblickend auf eine erfolgreiche mehr als 60 jährige Karriere als Folk- und Protestsängerin, Aktivistin und Ikone der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Die Wirkung dieses klangvollen und kraftvollen „Geräusches“ war und ist unüberseh- und unüberhörbar nicht nur beim Marsch der 250000 für Menschen- und Bürgerrechte am 28. August 1963 in Washington mit Martin Luther Kings visionären Rede „I have a dream“ oder ihrem unermüdlichen pazifistischen Einsatz für die Freiheitsrechte aller Menschen. Sie ging auf die Strasse und setzte sich mit ihrem berühmten Namen immer wieder für die Anliegen unterdrückter Minderheiten ein, sie gründete das «Institute for the Study of Nonviolence» ….. . Tief gründend in der biblisch-christlichen Quäker-Bewegung, dem Pazifismus und der Liebes- und Friedensbotschaft Jesu. Und inspiriert durch den gewaltfreien Widerstand Mahatma Gandhis
Sie hat in der ganzen Welt Menschen wie mich, sensibilisiert und politisiert sich für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung einzusetzen und die politischen Liedermacher*innen auch in Deutschland inspiriert.

Auch in diesen Tagen des Aufstandes gegen die menschenfeindlichen Ziele und Methoden der AFD und anderer rechtsextremistischer Parteien und Gruppierungen brauchen wir Menschen und Sänger*innen wie Joan Baez, die ihre Botschaft laut hinaus singen. Ein unüberhörbares Geräusch der Sehnsucht nach Freiheit, Menschenwürde und Gerechtigkeit für alle. Mit im wahrsten Sinne des Wortes „spirituellen“ Liedern, wie Joan Baez «Oh Freedom, oh Freedom. Oh Freedom, Freedom over me…“, oder Hannes Wader „Es ist an der Zeit“, oder Herbert Grönemeyer „Bist Du da?“ oder Konstantin Wecker „Sag nein!“

„Ob du sechs bist oder hundert
Sei nicht nur erschreckt, verwundert
Tobe, zürne, misch dich ein!
Sage nein!“
Gerade wir als Christen sind gefordert uns unüberhör- und unübersehbar für die Friedens- und Freiheits-Botschaft Jesu einzusetzen.

Unser aller „Noice“ kann zur „Voice“ einer weltumspannenden Bewegung für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden werden. – Es ist an der Zeit

GS 22. Jan 2024


Einladend und offen –

so wirkt Jesus auf Menschen, die sich für ihn und seine Botschaft interessieren.

Ausschließend und belehrend –

wirkt die Kirche, insbesondere auf Sinn-Suchende und den tradierten Normen nicht entsprechende Menschen.

Ausgrenzend und egoistisch –

wirkt unsere Gesellschaft nicht nur auf Migrant*innen und Benachteiligte

Unsere kirchlichen Gemeinschaften nennen sich christlich, Politiker*innen bezeichnen Europa als (christlich-jüdische) Wertegemeinschaft: „Die Werte, auf die sich die (Europäische) Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte, einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören.“

Unsere erlebte Wirklichkeit ist eine andere, die weit von der menschenfreundlichen Lebenspraxis und der Botschaft Jesu entfernt ist.

Sinn-Suchende lädt er ein: „Kommt und seht“ (Johannes 1, 39) und lässt sie an seinem Leben teilnehmen. Er fordert kein Glaubensbekenntnis, keinen Asylantrag, keinen Staatsbürgerschaftstest, kein Bindungs- und Treue-Versprechen „bis das der Tod uns scheidet“, keine amtliche Segensvollmacht, kein liturgisches Ritual, …

Bedingungslos „Kommt und seht“, dann entscheidet in Freiheit, ob Ihr dieses Leben mit mir teilen wollt und ob meine Botschaft glaubwürdig für Euch ist.

Diese grundsätzliche Offenheit, Menschenfreundlichkeit und Empathie möchte ich wieder neu bei mir entdecken und leben. Inspiriert von der Jahreslosung 2024 „Alles was Ihr tut, soll aus Liebe geschehen“ (1.Korinther 16,14)

GS 16. Jan 2024


Liebe ist die Lösung

„Alles, was Ihr tut soll in Liebe geschehen!“ schreibt der Apostel Paulus am Ende seines 1. Korintherbriefes (16,14). Diese Aufforderung an die miteinander im Streit liegenden Christen in der griechischen Handelsmetropole zieht sich durch einen langen Antwortbrief auf strittige Fragen zur christlichen Lebensführung in einem multireligiösen Umfeld mit großen sozialen Spannungen und autokratischen Macht-Strukturen. Paulus Lösungsangebot ist die Liebe als christliche Lebenshaltung und Maßstab.
Angesichts der multiplen Krisen und Konflikte in der Welt und auch in der alltäglichen Konfrontation mit Neid, Hass und Gewalt wirkt diese Jahreslosung für 2024 naiv oder wenig lebenstauglich. Aber dieser Vorwurf wurde und wird auch überzeugten Pazifisten*innen gemacht oder den gewaltfreien Klimaaktivist*innen entgegnet.
„Alles, was Ihr tut soll in Liebe geschehen!“ ist denkwürdig radikal wie Salman Rushdies: „Auf Hass mit Liebe antworten und nicht die Hoffnung aufgeben, dass sich die Wahrheit … durchsetzen kann.“ bei der Verleihung des Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Beides ist der gewaltlose Weg zum wort- und wesensverwandten Salam und Schalom (Frieden, Wohlergehen, Heil), das religionsübergreifende Ziel menschlichen Lebens.
Eine glaubwürdige Grund-Haltung der Liebe wäre ansteckend und in Gemeinschaft praktizierte Antwort auf Hass und Gewalt. Ja, sie würde sicherlich auch Opfer kosten und Märtyrer -da hat sich seit Jesu Tod wenig geändert- aber hoffentlich und sicherlich weniger als sinnloser Hass, Gewalt und Krieg.

Unsere Liebes-Praxis ist die Antwort auf die Liebe, die wir selbst empfangen haben. Leider blockiert uns oft die Angst. Deshalb leitet der Gottesbote seine Friedenszusage mit „Fürchtet Euch nicht!“ ein: „Gottes Frieden kommt auf die Erde zu den Menschen, denen er sich in Liebe zuwendet!“

Der Love&Peace-Prophet John Lennon (auch ein Märtyrer) singt: „You may say I’m a dreamer,
but I’m not the only one. I hope someday you’ll join us and the world will live as one“

GS 9. Jan 2024


Suche den Frieden!

Auch ich habe -wie viele und nicht nur in Grußbotschaften- meiner ur-menschlichen Sehnsucht nach Frieden fast schon inflationär in diesen Tagen der Jahreswende Ausdruck verliehen. Und dies alle Jahre wieder und nicht ohne Grund, angesichts von derzeit mehr als 180 Kriegen und bewaffneten Konflikten weltweit.
Diese Friedens-Wünsche und -Sehnsüchte, gründen in der Botschaft der Gottesboten nach der Geburt Jesu: „GOTT*es Frieden kommt auf die Erde zu den Menschen, denen er sich in Liebe zuwendet!“ (Lk 2,14)

Sehnsucht weckend und erinnernd und leider oft auch zum unglaubwürdigen, system- und traditions-erhaltenden Ritual verkümmert, wie es Heinrich Böll in seiner satirischen Erzählung „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ bereits 1952 mit Blick auf die bundesrepublikanische Wirtschafts-Wunderland-Gesellschaft entlarvt, als gefangen in der weihnachtlichen Friedens-Schleife.

Ein alter Psalm gibt einen Jahresanfangsimpuls zu einer aktiven Friedens-Haltung und Friedensbewegung: „Wollt ihr von eurem Leben etwas haben und möglichst lange glücklich sein? Dann nehmt eure Zunge gut in Acht, damit ihr nicht lügt und niemand verleumdet! Kehrt euch vom Bösen ab und tut das Gute! Suche den Frieden und setze Dich dafür ein!“ (Psalm 34,13-15)

Und so bin ich dann doch zum Beginn diese Jahres wieder bei meinem LieblingsWeihnachtsGospel „Let there be Peace on Earth, and let it begin with me“
Ein Gospel, ein good spell, ein Evangelium, eine gute Nachricht. Vision einer lebenswerten Zukunft, grenzenlos und allumfassend, Schalom und Salam …
Menschen-Sehnsucht und GOTT*es Initiative. „With God as our Father, brothers and sisters all are we. let me walk with my brother/ my sister in perfect harmony”
Versöhnend und Frieden stiftend. „and let it begin with me“ – wirklich und wirksam.

Und das nicht nur zur Weihnachtszeit oder als Jahreslosung, sondern mein Leben lang.

GS 3. Jan 2024


Unwirklich kommt er mir vor

der Blick auf die sonnige Winterwelt vor meinem Fenster, die romantischen Weihnachtsmärkte, die heimeligen Adventskränze, der Lichterschmuck in den Fenstern und an den Hausfassaden, der Duft von Gebäck und Punsch, …

Die Wirklichkeit des Krieges ist weit weg, Flucht und Vertreibung ebenso, Hunger und Not – nicht bei uns! Die berichtenden Medien halten die Distanz und Spendenaktionen geben das Gefühl Gutes getan zu haben.

Dabei sind Krieg, Hunger und Not, Flucht und Vertreibung genau die Wirklichkeit in die der, dessen Geburt wir an Weihnachten gedenken, hineingeboren wurde. Sein Leben, seine Gerechtigkeits- und Friedens-Botschaft angesichts von Armut, Gewalt, Krankheit, Not und Flucht sollte Frieden stiftende Wirkung haben.

Sein Auftrag gerade an die, die sich auf ihn berufen und als weltweite Glaubensgemeinschaft sich nach ihm benennen ist eindeutig: Eine neue GOTT* gewollte, gerechte und Freiheit fördernde, liebe-basierte Gesellschaft zu verkünden und glaubwürdig zu leben.

Nur so kann und wird es Frieden auf Erden geben: „GOTT*es Frieden kommt auf die Erde zu den Menschen, denen er sich in Liebe zuwendet!“ (Lk 2,14)

Mensch werden und Frieden feiern, alle Jahre wieder, schon so lang!

Wir singen alte und neue Friedenslieder und halten so diese Sehnsucht in uns wach:

„let there be peace on earth …“ geschrieben, vertont und gesungen erstmals 1955 (meinem Geburtsjahr) und seitdem oft gecovert und neu interpretiert*.

Ein Gospel, ein good spell, ein Evangelium, eine gute Nachricht. Vision einer lebenswerten Zukunft, grenzenlos und allumfassend, Schalom und Salam …
Menschen-Sehnsucht, GOTT*es Initiative. „With God as our Father, brothers all are we. let me walk with my brother in perfect harmony“ Versöhnend und Frieden stiftend. „and let it begin with me“ – wirklich und wirksam.

GS 19. Dez 2023

*z.B. Isley Brothers & Carlos Santana, Power of Peace 2017


Sehnsucht nach einer Zeitenwende

Wie selbstverständlich ist für uns Bewohner des „Christlichen Abendlandes“ der Beginn unserer Zeitrechnung mit der Geburt Jesu verbunden, des Juden aus Nazareth, der als von GOTT* gesandter Erlöser der Menschheit geglaubt wurde. Und tatsächlich, seine Botschaft einer neuen Weltordnung, von einem guten Leben für alle, das er als GOTT*es Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des daraus resultierenden Friedens bezeichnete -Schalom und Salam- hat seine Attraktivität und motivierende Kraft nicht verloren. Diese Sehnsucht ist tief in uns verankert.

Der Mahner und Deuter dieser Zeitenwende war Johannes der Täufer, ein Bußprediger und Prophet der alten Schule in der Tradition von Amos und Elias, die den Mächtigen ihrer Zeit ins Gewissen redeten und die sie immer wieder auf den Willen Gottes verwiesen. Sie wurden dafür verfolgt, gedemütigt, verhaftet, … um sie mundtot zu machen.

Johannes wird wegen Aufwiegelung des Volkes durch Kritik am unmoralischen Lebenswandel des Herrscherhauses sogar hingerichtet, wie der römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet.

Die Menschheit braucht Prophet*innen, die die Sehnsucht nach einer Zeitenwende lebendig halten.

Sie braucht Menschen, die trotz apokalyptischer Zukunftsszenarien und angesichts existenzbedrohender Kriege nicht nachlassen globales Unrecht, Ausbeutung, Ressourcenverschwendung, Zerstörung der Artenvielfalt und Raubbau an unser aller Existengrundlagen, …anprangern. Die gegen die Folgen: Armut, Hunger, Krankheit, Vertreibung, Flucht, … protestieren und zu humanitärer Hilfe aufrufen. Wir brauchen prophetische Aktivist*innen, die Haltungsänderungen und Verzicht einfordern. Die sich für eine lebenswerte Zukunft für alle einsetzen. Auch und gerade bei der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai, die unbedingt den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energien einleiten muss.

Wir brauchen Augenöffner und Ruhestörer*innen, die uns aus unserer Komfortzone hervorlocken und unseren „Gemeinsinn“ einfordern.

Denn nur als verantwortungsbewusste Weltgemeinschaft können wir lebenswerte Zukunft gestalten und die Vision eines guten Lebens für alle verwirklichen – „so wahr uns GOTT* helfe“.

GS 12. Dez 2023


Advent – Woran merkt man eigentlich, dass es weihnachtet und worum geht es eigentlich?

Schon klar: warme Lichter, weihnachtliche Musik, Plätzchen backen, Wichteltürchen und -Geschichten für die Kinder, winterliche Geschichten, Nikolaus- und Weihnachtsmärkte, Geschenke kaufen, coming home for christmas, …

und wir hoffen, mal wieder, dass im Kongresszentrum der Vereinigten Arabischen Emirate sich die Weltgemeinschaft hoffentlich und endlich auf wirksame sofort greifende Klimaschutzmaßnahmen einigt und dass hoffentlich und endgültig das Töten in Gaza aufhört und in der Ukraine und in all den Kriegsgebieten unserer „wonderful world“.

Band AID, ein Charity-Music-Project fragte vor fast 40 Jahren -und vor 10 Jahren noch eindrück- und eindringlicher- „Do They Know It’s Christmas Time?“

Gemeint waren all die Hungernden, Kranken, Verzweifelnden, vor Bürgerkriegen Fliehenden … insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent:

„ … Und in unserem Überfluss lächeln wir und sind froh, und wir umarmen die ganze Welt, weil ja Weihnachten ist.
Und dann muss man ja auch noch beten für all die anderen, fällt einem zwar schwer so direkt nach der Bescherung,
Aber da draußen gibt’s ja auch noch ’ne Welt, eine Welt voller Angst und Schrecken, … sag mal,
wissen die überhaupt, dass heute Weihnachten ist?“

Also, worum geht es eigentlich?

„ Es geht um das Evangelium, das heißt, um Geschichten, die in der Gosse liegen. Und nicht um Weihnachten bei den Kindern von Lilleström.

Es geht um das Evangelium, das heißt, um Menschen, deren Würde im Dreck stirbt. Und nicht um Poesie aus Kerzenschein und Tannengrün.

Es geht um das Evangelium, das heißt, um Gott, kurz vor der Niederkunft. Und nicht um Moritaten pausbäckig roter Weihnachtsmänner.“ (Norbert Schuster, Weihnachtsmarkt 2001)

GS 5. Dez 2023


Perspektive wechseln (zu Matthäus 25,31-45)

Die Pandemie hat in unserer Wohlstandsgesellschaft die Schwächen unserer selbstgefälligen Weltsicht offengelegt. Letztlich kreisen wir um uns, unser Wohlergehen, unsere Gesundheit, unsere Freiheit, unseren Wohlstand … Auf verordnete solidarische Einschränkungen dessen reagieren wir mit Unverständnis und Wut. Und langfristig mit Ignoranz .

Wohlstand: Ein positiver Zustand, der individuell unterschiedlich wahrgenommen wird. Wohlstand setzt sich aus immateriellem und materiellem Wohlstand zusammen. (Wikipedia)

Es geht ums Geld und Gefühl.

Ging es am vergangenen Black Friday Weekend um unser Geld, so in den kommenden Wochen der Vorweihnachtszeit -die in den Geschäften schon im September begann- um das gute Gefühl, um unsere Sehnsucht nach Nähe, Erinnerungen an glückliche Kindheit, familiäre Harmonie.
Vor dieser so emotional aufgeladenen Adventszeit rechnet das letzte Evangelium des Kirchenjahres ab. In einer Vision vom Lebensende konfrontiert es uns mit einer sozialen Bilanz unseres Lebens. Wie sind wir mit den Bedürftigen, Fremden, Kranken, Unterdrückten und Ausgebeuteten, … also den Schwachen und Vulnerablen unserer Gesellschaft umgegangen sind. Waren Zuwendung und Kümmern für uns als Christen selbstverständlich? Oder waren wir so wohlstands-verwöhnt um uns und unsere soziale Blase kreisend, dass wir die offensichtliche, materielle und seelische Hilfsbedürftigkeit, die uns im „Nächsten“, im Fremden, im Anderen begegnete ignoriert haben?

Letztere Haltung und soziales, christliches Versagen schließt aus von der Gemeinschaft der „Gerechten“, also der Menschen, die Gottes Gebote wirklich befolgen, sodass „Reich Gottes“, also ein Leben in Gemeinschaft miteinander gelingt.
Die Konsequenz dieser Vision vom der Endabrechnung am Lebensende kann nur der Perspektiv-Wechsel sein: die soziale Blindheit und Ignoranz überwinden und die Situation der „Armen und Unterdrückten aller Art“ (2. Vatikanisches Konzil, Gaudium et Spes) bewusst wahrnehmen und uns für eine lebenswerte Zukunft für alle zu engagieren.
Lebens-Perspektive: wirklicher sozialer Wohlstand!

GS 28. Nov 2023


In Frieden und Sicherheit leben

ist ein menschliches Bedürfnis, dass allzu häufig sich -und nicht erst in diesen Tagen- als trügerische Illusion erweist durch Aggression, Neid, Terror und häufig auch Religion-missbrauchende-Hetze, die in ungezügelter Gewalt entartet.

Der lebens-er-fahrene Apostel Paulus warnt seine Gemeindemitglieder in Thessaloniki: „Gerade sagen die Leute noch: Wir leben doch in Frieden und Sicherheit! Da wird das Verderben ganz plötzlich über sie hereinbrechen … Dann gibt es kein Entkommen“ (1 Thess 5,3)

Nicht nur der brutale, von erbarmungslosem Vernichtungswillen getragene Überfall der Hamas-Terroristen am 7. Oktober, oder der Überfall russischer Truppen auf die Ukraine vor unendlich scheinenden 20 Kriegs-Monate , sondern auch und gerade die rasante katastrophale Erderwärmung, der wir uns hilflos gegenüber sehen sind eine permanente und ernüchternde Aktualisierung dieser Paulus-Warnung. Obwohl uns eingeredet wird noch lange Zeit zu haben und auf Fortschritt-Technologie zu vertrauen und in der Zwischen-Zeit Freiheits-Energie zu tanken.

Paulinischer Selbst- und Gesellschafts-Schutz-Appell: Wachsam sein und nüchtern die Zeichen der Zeit sehen – und sich schützen, „mit Glaube und Liebe als Brustpanzer und der Hoffnung auf Rettung als Helm“. (1 Thess 5,8).

Herz und Verstand sind zu schützen. Nicht mit Hard- sondern Soft-Ware, um mich und uns und die ganze Menschheit zu schützen, die Zukunft unseres Biotops. Mit Überzeugung und gewaltlos. Nur mit Glaube-Hoffnung-Liebe, unserem Survival-Paket vertrauend auf die befreiende und friedensstiftende Botschaft Jesu, für eine lebenswerte Zukunft.

Also weder den Kopf in den Sand stecken, noch in Selbstisolation oder Depression versinken. „Macht also einander Mut und helft euch gegenseitig weiter, wie ihr es ja schon tut.“ (1 Thess 5,12) – und „entfriere Dein Genie…“ (Herbert Grönemeyer, Das ist los 2023), werde kreativ und aktiv für einen wirklichen und wirksamen Schalom und Salam.

GS 20. Nov 2023 zu 1. Thessalonicher Brief 5


Bleib zuversichtlich!

Während ich es niederschreibe und so dem Moderatorinnen-Appell von FRONTAL folge, kommt es mir absurd vor. Auch in diesem Jahr hat er mich wieder, wie alle Jahre und mit jeden Lebensjahr hartnäckiger: Der November Blues, gründend in Schmuddel-Wetter, diffusem Tages-Licht, oder treffender Tages-Dunkel. Dazu die täglichen Krisen-Nachrichten resultierend aus mangelnder Einsicht, Solidarität und Friedenswillen in zunehmend größeren und jüngeren Bevölkerungskreisen – weltweit.
Ich brauche keine apokalyptischen Fantasy-Romane zu lesen, die mich schon vor 30 Jahren in Pandemie- und Weltuntergangs-Szenarien versetzten und so manche Depri-Mucke meiner Jugendjahre scheint wieder neu aufgelegt worden zu sein und schallt mir morgens beim Frühstück aus den Lautsprechern kommentierend entgegen: “This is the end …” – Nein ist es (noch) nicht!
Zuversichtlich bleiben ist kein euphemisierender Selbst-Therapie-Versuch, sondern gründet bei mir in der gött*lichen Selbstbezeichnung “Ich bin da” (Exodus 3) und in der Zusage Jesu „Ich bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss.“(Joh 10,10)
Der November-Blues wird vorbei gehen, wie jedes Jahr. Krisen und Konflikte werden bleiben und möglicherweise eskalieren, wenn wir nicht endlich aus unserer Komfortzone kommen, bereit für ZuMUTungen und Verzicht … und endlich handeln.
Statt mich im Blues zu verlieren, muss mich fragen lassen: „Bist Du da?“ (Herbert Grönemeyer, Bist Du da – Tumult 2018) und “Wie verbreitet sich der Mut des Herzens? Wie enteilt man der Raserei? Und bring’ ich Ruhe in die Bewegung? Und steh’ ich auf für ’ne weite Zeit” (Herbert Grönemeyer, MUT 2021)
Meine Antworten und mein entsprechendes Handeln können mir und anderen MUT und Zuversicht geben.

GS 14. Nov 2023


Kritik am Machtmissbrauch

der inkonsequenten Interpreten gottgegebener Lebensregeln lese ich in den Warnungen Jesu im Matthäus-Sonntags-Evangelium: „verhaltet Euch nicht so, wie die Gesetzeslehrer sich verhalten! Denn sie halten sich selbst nicht an das, was sie lehren. Sie schnüren schwere, kaum tragbare Lasten zusammen und laden sie den Menschen auf die Schultern, aber sie selbst machen keinen Finger krumm, um sie zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, um von den Leuten gesehen zu werden. …“ (Mt 23)
Papst Franziskus scheint diese Warnung in seiner Klerikalismus-Kritik bei der Weltsynode in Rom aktualisiert zu haben: Der Klerikalismus sei eine “Geißel”, die das “treue, heilige Volk Gottes” versklave. Dieses ertrage “geduldig und demütig die Verschwendung, den Missbrauch, die Ausgrenzung durch den institutionalisierten Klerikalismus”. … (katholisch.de – 26.10.2023)

Die dokumentierte Unglaubwürdigkeit der „berufenen Ausleger des Gesetzes“ (Mt,23) ist nicht erst in jüngster Zeit einer der Hauptgründe für den offenkundigen Relevanzverlust der Kirchen für das Leben der Menschen, sondern stellt auch die Reformwilligkeit der Katholischen Hierarchie (=heilige Ordnung) infrage. Wenn es der Papst ernst meint, „dass die Mitglieder der Hierarchie aus dem Volk Gottes kämen und von diesem den Glauben empfangen hätten“, dann wären die Berufenden und Ermächtigenden das Volk (griechisch laos → Laien) Gottes. Die Kleriker (vom griechischen kleros = durch Los zugefallener Erb- oder Anteil) würden dann, wie in der Apostelgeschichte beschrieben (Apg 1,17) aus dem Volk vorgeschlagen und von diesem berufen und beauftragt. Das Leitbild dieser reformierten Kirche liegt schon als Konsens- und Konzilsbeschluss seit fast 60 Jahren vor: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen, insbesondere der Armen und Unterdrückten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi, der Kirche“ (2. Vaticanum, Gaudium et Spes)
Machtbehauptung, Karriere-Sucht und „Eitelkeit“ (Papst Franziskus) stehen dieser erneuerten heiligen Ordnung im Weg.

GS 6. Nov 2023


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Fastenzeit + Ostern 2014

Januar+Februar 2014


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Juli – September 2013

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Karfreitag – Pfingsten 2013

Januar- April 2013 

Oktober bis Dezember 2012

Ein anderes Vater Unser
Im Nachgang zur Sommerschule mit sambischen und deutschen Studenten, bei der unter anderem das Thema “Globalisierung und privater Konsum” diskutiert wurde
Hagen Rether – Vater Unser

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