Zuviel haben und immer noch mehr wollen

Seit 5 Monaten sieht CDU Chef Friedrich Merz den Höhepunkt der Wohlstandsrepublik Deutschland überschritten. Im Klartext: Er rechnet mit Einschränkungen unseres gewohnten Lebensstandards in starkem Umfang. Verzicht hört sich nach Einschränkungen, Opfer bringen, Armut, … an. Wir lassen es uns gerne gut gehen, zu unserem Wohlstand gehört Konsum, „uns etwas leisten können!“ Daran haben wir uns gewöhnt – und nun das, wegen eines Krieges, den wir nicht gewollt haben, aber von dessen Ausgang unsere wertebasierte, freiheitliche Gesellschaft unmittelbar betroffen ist.

Einer der Gründe für diesen Angriff auf die Freiheit und Selbstbestimmung der Völker ist die Habgier, die Gier immer mehr haben zu wollen, Geld, Ressourccen, Macht, …

Dieser weitverbreiteten Sucht entgegen steht die Selbstgenügsamkeit, sich zufrieden geben mit dem was man hat, aufgrund eigener Leistung oder als Geschenk, mit biblischen Worten: als unverdiente Gnade.

Von der Sucht immer mehr haben zu wollen, ja zu müssen scheint unsere Wachstums-Wirtschaft abhängig zu sein. Die Folge ist die Spaltung der Gesellschaft in die, die haben und die „Habenichtse“, in Gewinner und Verlierer. In seinen Lebensdeutungen warnt Jesus im Lukasevangelium: »Gebt Acht! Hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn der Mensch gewinnt sein Leben nicht aus seinem Besitz, auch wenn der noch so groß ist.«

Mich frei machen von der Sucht des immer mehr haben wollen schenkt Freiheit, Lebensqualität, ermöglicht Sekundenglück, … – ein Gutes Leben für alle. Vielleicht hilft diese Selbstbescheidung auch die Spaltung zwischen Arm und Reich zu überwinden.

Der Weise Kohelet kommt zu dem Schluss: „Genieße jeden Tag mit den Menschen, die du liebst, solange das Leben dauert, das Gott dir unter der Sonne geschenkt hat, dieses vergängliche und vergebliche Leben. Denn das ist der Lohn für die Mühsal und Plage, die du hast unter der Sonne.
Wenn sich dir die Gelegenheit bietet, etwas zu tun, dann tu es mit vollem Einsatz. Denn du bist unterwegs zu dem Ort, von dem kein Mensch wiederkehrt.“ (Koh 9)

GS 2. August 2022

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