Zum Jahreswechsel

Alter irischer Weihnachtssegen

Nicht daß von jedem Leid verschont du mögest bleiben,
noch daß dein künft’ger Weg stets Rosen für dich trage
und keine bitt’re Träne über deine Wangen komme
und niemals du den Schmerz erfahren sollst –
dies alles, nein, das wünsche ich dir nicht.

Denn: kann das Herz in Tränen nicht geläutert,
kann ‘s nicht im Leid geadelt werden –
wenn nämlich Schmerz und Not
dich aufnimmt in die Gemeinschaft
mit Maria und dem Kind,
so daß ihr Lächeln Zuversicht und Trost gewährt?

Mein Wunsch für dich ist vielmehr dieser:
daß dankbar du und allezeit bewahrst in deinem Herzen
die kostbare Erinnerung der guten Ding’
in deinem Leben;

daß mutig stehst du in deiner Prüfung,
wenn hart das Kreuz auf deinen Schultern liegt
und wenn der Gipfel, den es zu ersteigen gilt,
schier unerreichbar scheint,
ja selbst das Licht der Hoffnung zu entschwinden droht;
daß jede Gottesgabe in dir wachse
und mit den Jahren sie dir helfe,
die Herzen jener froh zu machen, die du liebst;
daß immer einen wahren Freund du hast, der Freundschaft wert,
der dir Vertrauen gibt, wenn dir’s an Licht gebricht und Kraft;
daß du dank ihm den Stürmen standhälst
und so die Höhen doch erreichst –

und daß in Freud’ und Leid das Lächeln voller Huld
des menschgeword’nen Gottessohnes mit dir sei
und du allzeit so innig ihm verbunden,
wie er’s für dich ersehnt.

aus: Deine Güte umsorgt uns, Verlag am Eschbach 2001, S. 71

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