Weil einfach einfach einfach ist,

lautete vor fast 20 Jahren der Werbe-Slogan eines Telekommunikations-Anbieters und wurde zum Trendsetter für ein Umdenken in unserer Kommunikation. Auch angesichts der steigenden Anzahl von Menschen , die aus verschiedensten Gründen nicht richtig lesen oder schreiben können und von daher sich von unserer komplexen alltäglichen Nachrichtenflut, den komplizierten Behördenformularen, Gebrauchsanweisungen und erst recht Fachliteratur überfordert fühlen und sich resignativ aus weiten Bereichen der Kommunikation zurückziehen oder ihre politische Information und Meinungsbildung auf Schlagzeilen der Boulevard-Medien reduzieren, ist Information und Kommunikation in einfacher Sprache notwendig.

„Etwa 17 Millionen Erwachsene in Deutschland haben Probleme damit, komplexe Texte zu verstehen. Damit auch sie sich über aktuelle Themen informieren können, strahlt die tagesschau ab sofort Fernsehnachrichten in Einfacher Sprache aus.“

Offensichtlich nutzte auch Jesus vor 2000 Jahren diese Kommunikationsstrategie, um seine Botschaft vom GOTT*es Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens so verständlicher und unabhängig von Theologie- und Glaubens-Experten durch „Gleichnisse“ zu verbreiten: „Jesus erzählte den Leuten noch viele ähnliche Gleichnisse, damit sie ihn besser verstehen konnten, und verkündete ihnen so die Botschaft Gottes. Nie sprach er zu ihnen, ohne Gleichnisse zu gebrauchen.“ (Mk 4,33f)

Einfache Sprache als Kommunikationsmedium zu nutzen, angesichts einer immer komplexeren Wirklichkeit ist eine hohe Kunst und einer anspruchsvollen Botschaft angemessen und notwendig, damit möglichst alle Menschen sie verstehen und sich eine eigene Meinung bilden können. Diejenigen, die schneller begreifen, tiefer sehen, intensiver forschen, … sollten dies als Privileg, als Geschenk, als Gnade begreifen und als Auftrag ihr Wissen auch einfach auszudrücken. Nur so wird gemeinsame Willensbildung und gemeinsames Handeln möglich. Dazu braucht es aufmerksame, einfühlsame und kreative Wissens-Vermittler_innen in Gesellschaft, Politik und Glaubensgemeinschaften, weil einfach eben nicht einfach ist!

GS 18. Juni 2024

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