Verzicht …

… steht auf der Agenda der heute mit dem Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit. Entsprechend sind die Fastenaktionen der kirchlichen Hilfswerke und Organisationen ausgerichtet: “Sieben Wochen ohne”, Auto-Fasten, Handy-Fasten, Plastik-fasten, …
Ziel ist immer die Fastenzeit als Anlass zum Umdenken, zur Neuausrichtung meines Lebensstils zu nutzen, zur Orientierung an den Werten der Bergpredigt: Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
Verzicht aus Verantwortung für ein “Gutes Leben” für alle auf diesem Planeten ist angesichts des rasanten Klimawandels notwendiger denn je und wir in den reichen Ländern Westens sind als erste gefordert
GS 26. Februar 2020

Wir haben satt
Dieser Ausdruck könnte unsere Rundumzufriedenheit ausdrücken. Materiell versorgt, in Frieden leben, eine Berufsperspektive bzw .eine gute Arbeitsstelle zu haben, in einer liebevollen Beziehung zu leben und es sich gut gehen lassen können.
Diese Sattheit und Rundumzufriedenheit kann uns aber auch einschläfern in unserer Komfortzone, uns verführen, diesen Zustand als selbstverständlich anzunehmen und uns damit zu Frieden zu geben, dass es uns so gut geht.
Die Vereinten Nationen haben in ihrer Post-2015-Agenda „Gutes Leben für alle“-“buen vivir” als Leitfaden für politische Entscheidungen verankert. Gutes Leben bedeutet demnach mehr als wirtschaftlicher Wohlstand. Die Berücksichtigung von überlieferten kulturellen und sozialen Werten und der Respekt vor der Umwelt spielen eine ebenso wichtige Rolle. Denn wirtschaftliches Wachstum auf Kosten der Umwelt kann zu neuen Konflikten und sozialen Spannungen führen.
Dies erweitert den Blick nicht nur auf die „Entwicklungsländer“, sondern in Zeiten der Globalisierung auch auf die Entwicklungsbedürftigkeit in unseren westlichen Gesellschaften. Soziale Gerechtigkeit als Bedingung für das friedliche Zusammenleben der Menschen auf diesem Planeten ist nur global zu denken und zu realisieren und es hat mit Teilen des Überflusses zu tun. Da sind nicht nur Politiker gefragt, sondern jeder Einzelne von uns zum Wohle aller.
Die Fastenzeit fordert uns heraus unseren Lebensstil zu bedenken und uns für eben diese Idee des guten Lebens für alle zu sensibilisieren, die ja auch Ziel der biblischen Botschaft und christlichen Lebens ist: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben in Fülle haben“ (Johannes 10) GS 14. März 2017

Wenn Unwichtiges sich aufbläht
und das, was wirklich zählt, verdeckt,
dann wünsche ich dir den Mut,
innezuhalten
und den Dingen auf den Grund zu gehen.

Wenn Menschen hungrig, heimatlos
und unterdrückt bleiben,
während andere sich bereichern
und nur an ihren Vorteil denken,
dann wünsche ich dir den Mut,
dich für das Reich Gottes zu entscheiden.

Wenn du dich im Gewirr der Angebote
und Meinungen verlaufen
und eine falsche Richtung eingeschlagen hast,
dann wünsche ich dir den Mut,
umzukehren
und aufzubrechen in ein neues Leben.
(Aus: Angela Lohausen/ Guido Schürenberg, Früh-/ Spätschichten in der Fastenzeit – MISEREOR 2017)

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