Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken

„Er ist offensichtlich dumm, ein Quatschkopf, ein Trottel, er ist ein Idiot, eine Schande für dieses Land, …“ Robert de Niro, ein eher konservativer US-Schauspieler redet sich in einem Videospot in Rage und fordert seine Kollegen auf, sich von Donald Trump zu distanzieren, weil „dieses Land in die falsche Richtung steuert“
Der, über den Robert de Niro seine Wut-Tirade ausschüttet, bleibt gelassen, cool. Er will ja provozieren, polarisieren, beleidigen, diffamieren, … um an die Macht zu kommen. Es geht um die Macht, aber nicht um die Welt menschlicher und gerechter zu machen. Es geht nur um ihn, sein EGO; er ist Narzisst!
Jetzt gegen Ende des von Papst Franziskus ausgerufenen Jahres der Barmherzigkeit lese ich in den „geistlichen Werken“, das heißt den Einstellungen der Barmherzigkeit, die aus der Empathie, dem Mitleid mit den Menschen entstehen: … den Beleidigern gern verzeihen, die Lästigen geduldig ertragen,… (Katechismus der Katholischen Kirche 2447)
Typen wie Donald Trump „geduldig“ ertragen? Beleidigern „gern“ verzeihen? – Zumutungen!
Aber wenn ebenfalls zu pöbeln die Alternative ist, eskaliert die Auseinandersetzung und eine sachliche Diskussion ist nicht mehr möglich. Verständigung auf gemeinsame Ziele und entsprechendes Handeln sowieso nicht.
Wie schnell bezeichne ich jemanden als Idioten oder Querulanten, nur weil er eine andere Meinung vertritt oder mich nicht versteht (verstehen will)? – Weil ich nicht die Geduld habe ihnen die Wandlungsfähigkeit oder den guten Willen zuzugestehen?
Die Haltung der Barmherzigkeit kennt die eigenen Schwächen und Fehler, nimmt die der anderen hin, ohne sich davon treffen zu lassen und öffnet Türen für Verständigung. Weil ich verzeihe, bin ich überzeugend.
Das ist der Weg des großen gewaltfreien Kämpfers gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit Mahatma Gandhi, der sich in seiner Lehre der Gewaltlosigkeit auf die Bergpredigt Jesu (Matthäus 5) bezieht: „ Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“
Angesichts der Hasstiraden, des Aggressionspegels und den Pöbeleien, die die derzeitige politische Auseinandersetzung bestimmen, wünsche ich mir den Mut diesen Weg Mahatma Gandhis in der Tradition Jesu gehen zu können – auch über das Jahr der Barmherzigkeit hinaus.
GS 11.Okt 2016

Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.

Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten.

Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.

Mahatma Gandhi

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