Ungerechtigkeit ist der Grund
für Neid, Streitsucht und Krieg, wie der Jakobusbrief schreibt (Jak 3). Und das seid Jahrtausenden. Das mag für einige libertäre und/oder autoritäre Egomanen kurzfristig von Vorteil sein, letztlich zerstört es unsere Gesellschaften und die menschliche Gemeinschaft. Der göttliche Gegenentwurf einer gerechten Gesellschaftsordnung ist die Vorbedingung des Friedens, des Schalom und Salam, den wir uns für uns und die Menschheit -ebenfalls seit Jahrtausenden- wünschen. Aber nur aus Gerechtigkeit wird dieser Friede erwachsen.
Wir alle sind verstrickt in den Strukturen der Ungerechtigkeit durch unseren täglichen Konsum zu ungerechten Preisen und auf Kosten unserer Mitwelt, durch unseren CO2 lastigen Energiehunger, durch Neid-Debatten und Hate Speech in den sozialen Netzen und den populistischen Medien und Parteien.
Andererseits gibt es eben diese ur-menschliche Sehnsucht nach Gerechtigkeit, wie sie in der indigenen Weltanschauung des Buen Vivir versucht weltgemeinschaftlich wirksam zu werden.
Wenn wir uns der Klimawirklichkeit, den Kriegsrealitäten und neo-kolonialem Rohstoff-Raubbau und Landgrabbing stellen, gibt es nur diese DENKWENDE, um aus der lähmenden Schleife von Verdrängung, Ohmacht, Wut und Resignation herauszukommen: die Nebenfolgen-Verantwortung für unser privates Konsumieren, wirtschaftliches, gesellschaftliches und damit politisches Handeln übernehmen und das ehrliche und konsequente Streben nach Gerechtigkeit, um eine lebenswerte Zukunft zu gestalten und zu erhalten. – Dazu braucht es Mut, einen langen Atem, Kraft und Solidarität
„Die Frucht aber, die aus Gerechtigkeit hervorgeht, wird in Frieden gesät. Sie kommt denen zugute, die Frieden stiften“ (Jak 3,18)
GS 24. Sept 2024