sinnentleert

„Weihnachten war einmal die Zeit der leuchtenden Augen und erfüllten Wünsche. Die Zeit der Erbauung und Entschleunigung“ …
So schreibt der Soziologe Hartmut Rosa über die sozialen Folgen des modernen Kapitalismus in Zeit 52/2019
Das klingt ein bischen wehmütig, wie nach Märchen, „es war einmal …“, nach einer Sehnsucht nach Kinderzeiten, nach „früher“, in denen nicht nur „mehr Lametta war“, sondern auch mehr Besinnung und (vor-)weihnachtliche Stimmung erlebbar waren.
Dagegen ist Weihnachten in diesen Wochen immer mehr konsumistisch aufgeladen. Wohingegen der ursprüngliche Sinn entleert wird:
Die Menschwerdung Gottes in der Geburt Jesu zu feiern, dessen befreiende Botschaft von der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen Hoffnung über den Tod hinaus für diese, unsere Welt gibt!
Angesichts der minimalistischen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz COP 2025 in Madrid ist diese Hoffnung höchst aktuell und Not-wendig. Eine Hoffnung, die uns Flügel verleiht und Frieden der Welt verkündet, der Gott sich in Liebe zugewandt hat.
Das entchristlichte Konsumfest x-mas verschenkt keine glücklich machende, nachhaltige und lebenswerte Zukunftsperspektive, sondern Wirtschaftswachstum. Dies ist die Gegenbewegung zur Postwachstums-Ökonomie der … for future Bewegungen.
Die Sehnsucht nach dem ursprünglichen Weihnachten möchte ich wieder spüren und in den leuchtenden Augen der Beschenkten entdecken.
Weihnachtszeit – BeSinnZeit – sinnvoll

GS 18. Dez 2019

gott
du quelle des lebens
du atem unsrer sehnsucht
du urgrund allen seins

segne uns
mit dem licht deiner gegenwart
das unsre fragen durchglüht
und unsren ängsten standhält

segne uns
damit wir ein segen sind
und mit zärtlichen händen
und einem hörenden herzen
mit offenen augen
und mutigen schritten
dem frieden den weg bereiten

segne uns
da wir einander segnen
und stärken
und hoffen lehren
wider alle hoffnung
weil du unserem hoffen
flügel schenkst

amen
so sei es
so ist es
amen

Katja Süß, Jeden Augenblick segnen, Verlag am Eschbach 2005, S.240