Sehnsucht nach einer Zeitenwende
Wie selbstverständlich ist für uns Bewohner des „Christlichen Abendlandes“ der Beginn unserer Zeitrechnung mit der Geburt Jesu verbunden, des Juden aus Nazareth, der als von GOTT* gesandter Erlöser der Menschheit geglaubt wurde. Und tatsächlich, seine Botschaft einer neuen Weltordnung, von einem guten Leben für alle, das er als GOTT*es Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des daraus resultierenden Friedens bezeichnete -Schalom und Salam- hat seine Attraktivität und motivierende Kraft nicht verloren. Diese Sehnsucht ist tief in uns verankert.
Der Mahner und Deuter dieser Zeitenwende war Johannes der Täufer, ein Bußprediger und Prophet der alten Schule in der Tradition von Amos und Elias, die den Mächtigen ihrer Zeit ins Gewissen redeten und die sie immer wieder auf den Willen Gottes verwiesen. Sie wurden dafür verfolgt, gedemütigt, verhaftet, … um sie mundtot zu machen.
Johannes wird wegen Aufwiegelung des Volkes durch Kritik am unmoralischen Lebenswandel des Herrscherhauses sogar hingerichtet, wie der römische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet.
Die Menschheit braucht Prophet*innen, die die Sehnsucht nach einer Zeitenwende lebendig halten.
Sie braucht Menschen, die trotz apokalyptischer Zukunftsszenarien und angesichts existenzbedrohender Kriege nicht nachlassen globales Unrecht, Ausbeutung, Ressourcenverschwendung, Zerstörung der Artenvielfalt und Raubbau an unser aller Existengrundlagen, …anprangern. Die gegen die Folgen: Armut, Hunger, Krankheit, Vertreibung, Flucht, … protestieren und zu humanitärer Hilfe aufrufen. Wir brauchen prophetische Aktivist*innen, die Haltungsänderungen und Verzicht einfordern. Die sich für eine lebenswerte Zukunft für alle einsetzen. Auch und gerade bei der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai, die unbedingt den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energien einleiten muss.
Wir brauchen Augenöffner und Ruhestörer*innen, die uns aus unserer Komfortzone hervorlocken und unseren „Gemeinsinn“ einfordern.
Denn nur als verantwortungsbewusste Weltgemeinschaft können wir lebenswerte Zukunft gestalten und die Vision eines guten Lebens für alle verwirklichen – „so wahr uns GOTT* helfe“.
GS 12. Dez 2023