Schuld sind doch die anderen!

Und wenn ich doch irgendwie beteiligt bin, na ja „Wir sind alle kleine Sünderlein, das war immer so …“ singt Willi Millowitsch und jenseitsversichernd: „Der Herrgott wird es uns bestimmt verzeih’n, ’s war immer, immer so.“
Angesichts unserer Klima-Zukunft-Welt sind Schuld-Zuweisungen obsolet, allenfalls unter dem Aspekt, wer die Schulden bezahlt. Und selbst, wenn „der Herrgott“ (!doppelt männlich!) uns verzeiht, ist radikale Umkehr gerade jetzt erforderlich, um die Zukunftsfolgen unserer „Umwelt“Sünden zu bremsen und zu kompensieren.

Mit Blick auf unser aller und der uns folgenden Generationen -die hoffentlich nicht die Letzte sein werden- bedeutet Umkehr zunächst Verzicht und Selbstbeschränkung und das vorbehaltlos. Also nicht: Sollen China und die USA erstmal machen …, die Reichen sollen sich erstmal einschränken … Sondern: Jeder muss Jetzt anfangen bzw. darf nicht nachlassen ihren Lebensstil zu ändern, damit die ökologische und soziale Transformation gelingen kann.

Die neue, gött*liche Weltordnung, wie sie Jesus in der Bergpredigt entwirft, fordert uns auf unsere Haltung gegenüber Welt, Gesellschaft und Gott zu ändern. Sie basiert auf Gerechtigkeit und Liebe. So sind die ersten Schritte das Eingeständnis der eigenen Schuld, der Wille zum Umdenken und die kreative Suche nach Verhaltensänderung: welche Gewohnheiten meines täglichen Lebens kann ich mit dem Ziel „CO2 Reduktion und Ressourcen einsparen“ verändern, …

Da es um Haltungsänderung geht, kann mich motivieren, was ich durch Verzicht gewinne. „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Mt 6,21)

Und apropos Verzicht: »Wenn ihr fastet, dann setzt keine Leidensmiene auf wie die Scheinheiligen. Bei dir soll es anders sein: Wenn du fastest, dann pflege dein Äußeres so,
dass keiner etwas von deinem Verzicht merkt – außer deinem Vater im Himmel. Denn er ist auch da, wo niemand zuschaut. Und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.« (Mt 6,16-18) – was wird dieser „Lohn“ sein?

GS 28. Febr 2023