Realitätsfremd!

bezeichnete der Nach-Auszeit-immer-noch-residierende-Kardinal Woelki Papst Franziskus vor dem wichtigsten Beratergremium seines Bistums.

Welche Realität = Wirklichkeit ist gemeint, die dem Papst fremd sein soll?
Die immer massiver wirkenden Folgen des menschengemachten Klimawandels und unsere offensichtliche Unwilligkeit einschneidende Massnahmen dagegen mitzutragen?
Die nun schon 2 Jahre weltweit grassierende Pandemie und die Entsolidarisierung mit den Schutzbedürftigsten unserer Gesellschaft (Kinder, Alte, Immungeschwächte … )?
Den Menschen- und Völkerrecht verachtenden Krieg im Herzen Europas und unsere Angst vor Wirtschafts-, Konsum- und Energie-Einschränkungen?

Krisen-Realitäten, denen wir uns täglich als Menschen, als Christen und auch als kirchliche Gemeinschaften stellen müssen. Realtäten, die von uns verantwortliches Handeln auf Basis unserer christlichen Werte fordern. Dieser Realität ist sich Papst Franziskus sicher bewusst.

Unser Glaube verkündet die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für alle:

Der Glaube, dass Gott ein mitgehender und mitleidender Gott ist

Der Glaube, dass dieser Gott das Gute für die Menschen will

Der Glaube, dass Gott in und durch uns wirkt und Wirklichkeit gestaltet

An diese Wirklichkeit und Wirksamkeit des Guten, die die biblische Sprache Reich Gottes nennt, glaube ich trotz der wahrnehmbaren und nicht zu verleugnenden Krisenrealitäten. Denn dieser Glaube gibt Hoffnung auf Zukunft, so wie die jugendliche Maria visionär im MAGNIFICAT des Lukasevangeliums betet.
Ich hoffe und bete deshalb angesichts der grauenhaften Kriegsverbrechen in der Ukraine:

 »… Ihr Erbarmen schenkt sie von Generation zu Generation
denen, die Ehrfurcht vor ihr haben.
Gott hat Gewaltiges bewirkt.
Mit seinem Arm hat er die auseinander getrieben,
die ihr Herz darauf gerichtet haben,
sich über andere zu erheben.
Sie hat Mächtige von den Thronen gestürzt
und Erniedrigte erhöht,
Hungernde hat sie mit Gutem gefüllt
und Reiche leer weggeschickt.
….und sich an seine Barmherzigkeit erinnert,
… für alle Zeit.«

Lk 1, 46-55 die bibel-in-gerechter-sprache.de

GS 5. April 2022