Pandemisch unfair
Pandemisch unfair
Eins der ersten Wertvoll-Worte zu Beginn der Pandemie war SOLIDARITÄT: Masken und Abstand zum Schutz der vulnerablen Gruppen, Solidarität der Jüngeren mit den Älteren, der Stärkeren mit den Schwächeren. Dabei nicht im Blick die Kinder und die armen Länder des globalen Südens, u.a. wegen des unauffälligen Verlaufes einer COVID-Infektion bei Kindern und wegen der geringen Testkapazitäten in den Südländern.
Bei der Bestellung und Verteilung der aussichtsreichsten Impfstoffe waren wieder die armen Länder außen vor, trotz COVAX-Initiative der WHO, die für eine gerechte Verteilung der Vakzine sorgen soll. Hier verbinden sich Impf-Nationalismus und „freie“ Marktwirtschaft, unterstützt durch Patentmonopole gegen die Pandemie-Solidarität.*
Auch wir im eine-welt-engagement e.v. wurden erst im Januar 2021 durch die COVID 19 Tode des Bischofs und des Caritasdirektors unserer Partner-Diözese in Sambia auf diese pandemische Unfairness gestoßen und reagieren nach-wie-vor hilflos.
Die Bekämpfung der Pandemie und damit verbunden die gerechte Verteilung von Tests und Impfstoffen braucht, genau wie die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels, das Bewusstsein, dass wir eine Schicksalsgemeinschaft auf diesem Planeten sind. Dieser Zusammengehörigkeit müssen wir uns immer wieder bewusst werden und entsprechend handeln; sie ist die Basis eines friedlichen Zusammenlebens – und Grundlage unseres Glaubens:
„Wenn wir keinen Frieden haben, liegt es daran, dass wir vergessen haben, dass wir zueinander gehören.“ – Mutter Teresa (1910-1997)
Biblisch ausgedrückt finden wir dies im Markus-Evangelium: Die Jünger*innen sind gemeinsam mit einem Boot unterwegs und geraten in einen Sturm. Sie haben existenzielle Angst, die von Jesus infrage gestellt wird: „Warum habt Ihr solche Angst? Habt Ihr immer noch keinen Glauben?“ (MK 4, 35-43)
Glaube ich an eine gerechte und friedliche Zukunft für alle? Was kann ich dazu beitragen?
GS 22. Juni 2021