Nachtragend

Da ist was schief gelaufen mit einer Person, der wir verbunden sind, sei es verwandtschaftlich oder im sozialen Umfeld einer Nachbarschaft, im Freundeskreis, in der Gemeinde, im Verein … . Wir entschuldigen uns –aber nicht wirklich-, „um des lieben Friedens willen“, „wir wollen ja keinen Bruch riskieren“, „was auf die Goldwaage gelegt“, „es muss ja auch mal gut sein“ – wie auch immer die selbst-beschwichtigenden Formeln lauten. Die Wunde bleibt und wird zur belastenden Dauerkrise. Auch nach einer Trennung schwärt sie weiter. Schuld?

Da hören wir im Matthäusevangelium (18, 21-35) wir sollen „von Herzen verzeihen“ nicht nur einmal uns entschuldigen und dies ritualisiert wiederholen („es muss ja auch mal gut sein“), sondern aus innerster Überzeugung, um der Beziehung willen. Jesus redet hier von Brüdern und Schwestern, um die Intensität der sozialen Beziehung zu beschreiben. Es geht nicht um Facebook-Freundinnnen und „Bekannte“, „Kollegen und Kumpel“ … , sondern „von Herzen verzeihen“ hat was mit Liebe zu tun. Liebe braucht das unvoreingenommene Verzeihen und das Selbst-Eingestehen von Fehlern. Erst dann ist ein Neuanfang, trotz allem möglich.

„Sei doch nicht so nachtragend!“ „Lass den alten Kram doch ruhen“ sind Appelle, die den Riss in der Beziehung nicht schließen, auch nicht bei kollektiver Schuld und politischem Versagen.

Werden unsere Kinder und Enkel uns unser schuldhaftes Verhalten und den Raubbau an den Lebens-Grundlagen ihrer Zukunft verzeihen können? Und haben wir ihnen gegenüber unsere Mit-Schuld schon glaubwürdig eingestanden, ja uns selbst eingestanden?

Eine Entschuldungsinitiative und gemeinsame -Strategie ist nur unvoreingenommen und „von Herzen“, aus Liebe möglich und braucht eine lebenswerte Perspektive.

Am 20. September ist #weltkindertag und die Vollversammlung der Vereinten Nationen berät in diesen Tagen Strategien, um die 17 Sustainable Development Goals #sdg entsprechend ihrer AGENDA 2030 #sdgportal noch zu erreichen. Anlass genug unsere Welt aus der Perspektive der Kinder und deren Zukunft anzusehen und mitzugestalten.

Entschulden und „von Herzen verzeihen“, um einen Neuanfang zu wagen.

GS 19. Sept 2023

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