Lebens-Not-Wendigkeiten

Was brauche ich eigentlich wirklich? Diese Frage stelle ich mir in diesen Multi-Krisen-Tagen immer öfter, während ich die Herbsttage am Meer genieße. Rückblickend auf mein bisheriges Leben lässt mich dankbar sein für die Erfahrungen in und mit weitgehend intakten, liebevollen Familien-Erfahrungen, mit erfülltem Arbeitsleben und einem Leben in gesichertem relativen Wohlstand.

Dennoch die Sorge um die Zukunft der Kinder und Enkel, die Kriege und Konflikte weltweit und heimatnah, Hilflosigkeit und Ohnmacht angesichts der Existenzbedrohung der Menschheit durch Erderhitzung, Hunger und Gewalteskalation.

Dagegen die Gelassenheit und Zuversicht des Paulus: „Ich kann Not leiden, ich kann im Wohlstand leben; mit jeder Lage bin ich vertraut. Ich kenne Sattsein und Hungern, ich kenne Mangel und Überfluss. …Gott, dem ich diene, wird euch alles geben, was ihr braucht“ (Philipper-Brief 4,12+19)

Was brauche ich – wirklich? Und habe ich diesen Glauben und diese Zuversicht?

Wirkliche Not habe ich noch nicht erleben und ertragen müssen und die Klimagerechtigkeit-Zumutungen sind eher eine Frage des Einsehens, des Wollens und des konsequenten Handelns. Ich kann in Freiheit verzichten, während andere in existenzieller Not das Not-Wendigste entbehren.

Grund dankbar zu sein und das, was ich tun kann für eine lebenswerte Zukunft auch wirklich und ehrlich zu versuchen und dankbar Wohlstand zu teilen, statt zu insistieren, dass ich mir diesen Wohlstand und Reisen doch verdient habe und mir ruhig mal was Gönnen darf.

Möge der ICH-BIN-DA GOTT* den existenziell Bedrohten, das geben, was sie brauchen – auch durch mich!

GS 17.Okt 2023