Gedenktage-Zufall

Der 19. November bringt 2 Gedenktage zusammen:

Welt-Toiletten-Tag: Ein gutes Drittel der Weltbevölkerung hat nicht die Möglichkeit eine Toilette aufzusuchen. Wenn solche hygienischen Sanitäranlagen fehlen, wirkt sich das negativ auf die Qualität des Trinkwassers aus. Außerdem begünstigt ihr Fehlen das Ausbreiten von Keimen, Viren und Bakterien durch das verunreinigte Wasser. Wenn es kein getrenntes Ableitungs- und Reinigungssystem für Fäkalien gibt, verrichten die Menschen ihre Notdurft im Freien, was zusätzlich auch dem Ansehen ihrer Heimat schadet. (Dieser Text wurde von www.kleiner-kalender.de entnommen)

Welttag der Armen: Papst Franziskus führte ihn ein zum Ende des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Der Gedenktag soll das Thema Armut als “Herzensanliegen des Evangeliums” stärker in den Blick rücken und zu einer Glaubenserneuerung in den Kirchengemeinden beitragen, „…es könne weder Gerechtigkeit noch sozialen Frieden geben, solange Arme vor den Türen der Christen lägen.“ Ob und wie sich der neue Welttag der Armen entwickelt, hängt von der Kirche und ihren Gläubigen ab.

Für mich haben diese Gedenken etwas mit Gerechtigkeit zu tun, mit der Erinnerung und Mahnung, dass Gerechtigkeit als Voraussetzung für Frieden eine der wesentlichen Aufgaben der menschlichen Gemeinschaft ist.

Die Opfer der Ungerechtigkeit werden von Jesus in der Bergpredigt „glücklich“ genannt und die Gewinnler werden zu Loosern im Reich Gottes der Gerechtigkeit und des Friedens:

Glücklich seid ihr Armen, denn euch gehört Gottes Reich. Glücklich seid ihr, die ihr jetzt hungern müsst, denn ihr sollt satt werden. …

Glücklich schätzen könnt ihr euch, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch verachten und Schlechtes über euch erzählen, nur weil ihr zum Menschensohn gehört.

Doch wehe euch, ihr Reichen! Ihr habt euer Glück schon auf Erden genossen.

Wehe euch, die ihr jetzt satt seid! Ihr werdet Hunger leiden. Wehe euch, die ihr jetzt von allen Leuten umschmeichelt werdet, denn so haben es ihre Vorfahren auch schon mit den falschen Propheten gemacht. (Lk 6, 20-26)

Für die Armen und Unterdrückten eine Jenseits-Utopie, ein Nicht-Ort? Für uns „Reiche“ die Ideologisierung einer Looser-Religion?

Diese Gedenktage erinnern uns als „Weltbürger“ an unsere Verantwortung, die wir für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten haben, damit ALLE Menschen in Freiheit, Frieden und Würde leben können, eben für ein Gutes Leben, wie es die Weltgemeinschaft 2015 als Ziel beschlossen hat.
GS 19. Nov 2019

Es stärke dich Gott
das Richtige zu tun
gegen alle Stimmen
von rechts und von links
säuselnd oder drohend

aufzurichten
was zerstoßen ward
von dunklen Mächten
gegen das Lachen
der Spötter

Neues zu wagen
trotz blutender Hände
auszusprechen
was gefährlich ist
und schweigend zu warten
wo die Menge drängt

gegen das Verzagen
das Trotzdem zu setzen
und unbeirrt
das Rechte zu tun
das Er dir zeigt

Wilma Klevinghaus (jeden Augenblick segnen, Verlag am Eschbach 2005, S.226)
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