Für wen hältst Du mich?
Wie wirke ich auf Dich? Was macht mich aus? Was siehst Du in mir? Wer bin ich in Deinen Augen?
Basis-, Beziehungs- und Erkenntnisanfragen von Menschen, die einen Weg miteinander gegangen sind.
Je nach Antwort enttäuschend oder ermutigend. Basis für eine gemeinsame Zukunft.
Dieses zutiefst menschlichen Bedürfnis nach Spiegelung, nach Wirkungs-Feed Back scheint auch Jesus gehabt zu haben, jedenfalls erzählt es so das Markusevangelium (Mk 8): „Für wen halten mich die Menschen? … Und für wen haltet Ihr mich?“ Die Erkenntnis seiner Weggemeinschaft wird zum spontanen Lippen-Bekenntnis zu Person, Botschaft und Auftrag. Die sich als Konsequenz abzeichnende Zukunft, die Hinrichtung Jesu als Regime-Kritiker, wegen vermeintlicher Amtsanmaßung und vermeintlicher Gottes-Lästerei wird von seinen engsten Freunden aber verdrängt und abgelehnt. Es nicht sein kann, was nicht sein darf. Der Hoffnungsträger darf nicht zum Sündenbock werden, weil das alle hoffnungs-vollen Erwartungen enttäuschen würde und seine Anhänger zu Verfolgten machen würde.
Seine Botschaft, seine authentische Verkündigung ist eben nicht populistisch sondern fordert persönliche Konsequenzen ein. Wer sich für Jesus und seine radikale Botschaft fremd schämt, der hat den Willen Gottes mit dieser Welt nicht verstanden und kann das Gottesreich der Gerechtigkeit und Liebe nicht leben und erleben.
Für wen hältst Du mich? wird zur Haltungsfrage, wie stehst DU zu MIR und meinen Visionen einer lebenswerten Zukunft für alle und wann beginnst Du endlich sie konsequent zu leben.
GS 17. Sept 2024