Frieden schaffen ohne Waffen

war der Berliner Appell von DDR-Oppositionellen im Januar 1982 überschrieben, der auch in der Friedensbewegung der Bundesrepublik übernommen wurde und zum Widerstand gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen aufrief, um eine dauerhafte europäische Friedensordnung zu ermöglichen. Dahinter standen pazifistische Grundhaltungen, die sich auf die Bergpredigt bezogen, den Kern der Botschaft Jesu vom Gottesreich der Gerechtigkeit und des Friedens.

„ … Frieden schaffen ohne Waffen – das bedeutet nicht nur: Sicherheit zu schaffen für unser eigenes Überleben. Es bedeutet auch das Ende der sinnlosen Verschwendung von Arbeitskraft und Reichtum unseres Volkes für die Produktion von Kriegswerkzeug und die Aufrüstung riesiger Armeen junger Menschen, die dadurch der produktiven Arbeit entzogen werden. Sollten wir nicht lieber den Hungernden in aller Welt helfen, statt fortzufahren, unseren Tod vorzubereiten?
‘Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen’ (Jesus von Nazareth in der Bergpredigt) …“

Karrikierend wurde Jesus in den 80ern als softer Hippie dargestellt und konservative, christliche Politiker bestritten, dass man mit der Bergpredigt realistische Politik machen könne.

Immerhin wurden Abrüstungsverhandlungen möglich und „Frieden schaffen mit immer weniger Waffen“ war auch im Mainstream akzeptabel. Parallel orientierten sich die Bürgerrechts- und Ökologie-Bewegungen am gewaltfreien Widerstand Mahatma Gandhis.
Christlich inspirierte Pazifisten werden immer wieder irritiert, wenn sie mit der Aussage Jesu, nur wenige Kapitel nach der Bergpredigt konfrontiert werden „Meint nur nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Nein, ich bringe Auseinandersetzung!“(Lk 12,51)

Die Botschaft Jesu provoziert, fordert heraus sich auf eine Lebensweise einzulassen, die quer steht zu den gängigen gesellschaftlichen Vorstellungen vom Recht des Stärkeren, von Macht und Erfolg, … Jesus sagt, dass das Reich Gottes da gelebt wird, wo die Sanftmütigen und Friedenstiftenden, die für Gerechtigkeit Kämpfenden und politisch Verfolgten Gottes Willen tun und sich für ein Gutes Leben für alle einsetzen.
GS 16. Aug. 2022

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