Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist
sagt im ersten Buch der Bibel (Genesis 2,18) der schöpferische GOTT*, der sich um die Lebensbedingungen seines Geschöpfes Mensch sorgt, nachdem er diesem die sorgende Verantwortung um seine Mitwelt übertragen hat.
Deshalb erschuf ICH-BIN-DA-GOTT* lebende Wesen. Dem Menschen zugeführt und anvertraut gab dieser ihnen Namen und gestaltete damit von Anfang an eine persönliche Beziehung und übernahm Verantwortlichkeit, weil er sie sich vertraut machte, wie Antoine de Saint-Exupéry „Der kleine Prinz“ diese besondere und lebenslange Beziehung zwischen den Lebewesen benennen wird.
Aber keins dieser Lebewesen war der GÖTT*lichen Erwartung eine menschlichen „Entsprechung“. Nur Mensch entspricht Mensch als sorgende Partner_in GOTT*es Schöpfungsplan. Deshalb ist Mensch von Anfang an ischa (Frau) und isch (Mann), gleich berechtigt und gleich verpflichtet in der Sorge und im Handeln an der Welt und an den Mitgeschöpfen.
Dem GÖTT*lichen Sinne „entsprechend“ ist auch das menschliche „eins sein“, die körperliche, seelische und soziale Verbindlichkeit der Menschheit, also Liebes-, Leidensfähigkeit und -empfindsamkeit.
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist“, denn das entspricht nicht seinen sozialen und kommunikativen Bedürfnissen und den GÖTT*lichen Ansprüchen an eine mitwelt-sorgende Partnerschaft für das Leben in GOTT*es Schöpfung. Einsamkeit und damit einhergehende Verwahrlosung stellen eine zunehmende Herausforderung für unsere Gesellschaft dar. Dem in persönlicher Begegnung entgegen zu wirken ist zwischenmenschliche Aufgabe.
Aus dem Soundtrack meines Lebens klingen zwei Lieder aus den späten 70er/ frühen 80ern nach, die diese Ambivalenz je unterschiedlich ausgerichtet ins Wort bringen:
„Einsam bist du klein, aber gemeinsam werden wir Anwalt des Lebendigen sein.“ (F.K. Barth 1981) ein Solidaritätslied nicht nur für Kirchentage und Sonntagspredigten und Mario Hené (Lieber allein, als gemeinsam einsam 1978): „Einsamkeit ist der Preis meiner Freiheit/ Ich möcht sie trotzdem nicht verliern/ Lieber allein als gemeinsam einsam/ Vor Zufriedenheit zu frieren“
GS 8. Okt 2024