Entsolidarisiert

„mit Deiner Hilfe könnte …“ Dieser Satz auf einer Plakatwand sprang mir auf meiner Tag-der-deutschen-Einheit-Brötchen-kaufen-Tour im Vorbeifahren ins Auge.

Könnte, würde, … wenn ich, wenn wir bereit wären … uns mit den Notleidenden, den Armen, den Verfolgten, den Ausgestossenen, den Unterdrückten, den Ausgebeuteten, den Vulnerablen, den schutzbedürftigen Kindern und Jugendlichen, den überforderten und unterbezahlten Pflegekräften, den von Diktatoren überfallenen Völkern … solidarisieren würden.

Solidarität oder solidarisch bezeichnet eine zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit –und Unterstützung von– Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus. Der Gegenbegriff zur Solidarität ist die Konkurrenz.“ (Wikipedia)

Die derzeitigen Krisen haben unsere Gesellschaft entsolidarisiert, denn häufig ist neben Solidaritätserklärungen auch Handlungsbedarf, bzw. unterstützendes Teilen oder Verzicht auf Konsum gefordert. Zumutungen und Einschränkungen, insbesondere wenn sie den individuellen Lifestyle und die persönliche Freiheit betreffen, werden von weiten Teilen der Bevölkerung zunehmend abgelehnt und von polarisierenden Politiker*innen wortstark (Sozialtourismus) desavouiert. Die verbalen Wertegemeinschaften sind längst zu Interessen gesteuerten, exklusiven Clubs geworden und das Gegenteil einer offenen, humanitären Weltgemeinschaft auf der Suche nach einer lebenswerten Zukunft für alle.

Christliches Handeln lässt sich von Jesu Botschaft der Nächsten- und Feindesliebe, von Gerechtigkeit und Friedenssuche leiten und zeigt sich glaubwürdig, solidarisch handelnd auch in Krisenzeiten. Nur so gelingt die Transformation unserer Gesellschaft für eine lebenswerte Zukunft – und mit meiner Hilfe wird die Welt ein bisschen lebenswerter.

GS 4.Okt 2022

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