Don’t be a MAYBE,
war der Slogan einer inzwischen verbotenen Zigarettenwerbung.
Er griff die Etikettierung einer ganzen Generation auf , die der Journalist Autor Oliver Jeges quasi in einer Selbstdefinition als Generation ohne Eigenschaften, ohne Profil – zwar gut ausgebildet, aber ohne Plan und Mut zu Entscheidungen bezeichnet.
Sie kommen nicht mit der ihnen gebotenen „Anything goes!“-Mentalität klar, die vielen Optionen, die ihnen offen stehen, überfordern sie. Trotz guter Bildung und vielen Fähigkeiten weiß diese Generation junger Menschen nichts damit anzufangen. Getrieben von einem Individualitätszwang sind die „Twentysomethings“ kaum noch unter einem gemeinsamen Begriff zusammenzufassen – außer vielleicht unter dem der „Zweifler“. Dinge auszuprobieren und nicht zu allem schon eine Meinung zu haben, sondern „vielleicht“ zu sagen, sei ein Kennzeichen dieser Generation.
Ich finde es sehr pauschalisierend so eine ganze Generation zu ettiketieren und mein Erleben von Studierenden kennt auch andere Erfahrungen. Dennoch, diese Orientierungslosigkeit und das sich (noch) nicht festlegen können oder wollen ist ja auch die Scheu und vielleicht auch die Angst sich zu binden und Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und für die Zukunft dieses Planeten.
Die folgende Generation, die für sich nicht das Etikett „Z“ (also das Ende – des Alphabetes) aufdrücken lassen will, organisiert sich weltweit in immer größeren Aktionskreisen als #fridaysforfuture -Bewegung. Entstanden aus der zunächst belächelten und von Politikern ignorierten Initiative der 16 jährigen Schülerin Greta Thunberg, wächst sie beständig und fordert die sofortige Umsetzung der Pariser Klimaziele. Sie lässt sich mit keinem „Vielleicht“ oder „Später“ abspeisen, denn es ist ihre (und unser aller) Zukunft.
Jesus fordert seine Follower auf: Euer Ja sei ein Ja und Euer Nein ein Nein – Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt. (Mt 5, 33-37)
Eine klare Botschaft an uns, egal welche Macht und welchen Einfluss wir auf das Weltgeschehen haben und nehmen und an Politik und Wirtschaft, ernst zu machen, zu Entscheidungen zu stehen und verbindlich zu handeln – auch wenn mit Verzicht keine Wahlen zu gewinnen sind. Die Zukunft der Menschheit verträgt keine MAYBEs.
GS 30. April 2019