Die Masken ablegen

Er war nicht mehr er selbst, hatte Adriana gesagt. …
Wann war jemand er selbst? Wenn er so war wie immer? So, wie er sich sah? Oder so, wie er war, wenn die glühende Lava der Gedanken und Gefühle alle Lügen, Masken und Selbsttäuschungen unter sich begrub? Oft waren es die anderen, die beklagten, dass jemand nicht mehr er selbst sei. Vielleicht hieß es dann in Wirklichkeit: Er ist nicht mehr so, wie wir ihn gerne hätten?
aus: Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon, btb-Verlag 12/2006

Manchmal brauchen wir Masken
Für das alltägliche Rollenspiel,
um funktionieren zu können,
wie es von uns erwartet wird.
Manchmal brauchen wir Masken,
um unser wahres Gesicht,
unser verletzliches Inneres
nach außen hin zu schützen.
Manchmal sehnen wir uns danach,
unsere Masken abnehmen zu können,
endlich wir selbst sein zu dürfen
und als solche geliebt zu sein.

Finde zu dir selbst

Möge dir nach und nach
die Kraft zuwachsen,
unter den Masken des Alltags,
hinter denen du dich
zu verstecken suchst,
deine eigene Wahrheit
zu entdecken.

Mögest du dich selbst
annehmen und lieben lernen,
damit du die Masken
nach und nach ablegen kannst,
so dass auch dein Umgang
mit anderen Menschen
natürlicher wird.

Christa Spilling-Nöker, Leben hat die Farbe Sehnsucht, Verlag am Eschbach 2007, S.10 und 15