Bleib zuversichtlich!

Während ich es niederschreibe und so dem Moderatorinnen-Appell von FRONTAL folge, kommt es mir absurd vor. Auch in diesem Jahr hat er mich wieder, wie alle Jahre und mit jeden Lebensjahr hartnäckiger: Der November Blues, gründend in Schmuddel-Wetter, diffusem Tages-Licht, oder treffender Tages-Dunkel. Dazu die täglichen Krisen-Nachrichten resultierend aus mangelnder Einsicht, Solidarität und Friedenswillen in zunehmend größeren und jüngeren Bevölkerungskreisen – weltweit.
Ich brauche keine apokalyptischen Fantasy-Romane zu lesen, die mich schon vor 30 Jahren in Pandemie- und Weltuntergangs-Szenarien versetzten und so manche Depri-Mucke meiner Jugendjahre scheint wieder neu aufgelegt worden zu sein und schallt mir morgens beim Frühstück aus den Lautsprechern kommentierend entgegen: “This is the end …” – Nein ist es (noch) nicht!
Zuversichtlich bleiben ist kein euphemisierender Selbst-Therapie-Versuch, sondern gründet bei mir in der gött*lichen Selbstbezeichnung “Ich bin da” (Exodus 3) und in der Zusage Jesu „Ich bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss.“(Joh 10,10)
Der November-Blues wird vorbei gehen, wie jedes Jahr. Krisen und Konflikte werden bleiben und möglicherweise eskalieren, wenn wir nicht endlich aus unserer Komfortzone kommen, bereit für ZuMUTungen und Verzicht … und endlich handeln.
Statt mich im Blues zu verlieren, muss mich fragen lassen: „Bist Du da?“ (Herbert Grönemeyer, Bist Du da – Tumult 2018) und „Wie verbreitet sich der Mut des Herzens? Wie enteilt man der Raserei? Und bring‘ ich Ruhe in die Bewegung? Und steh‘ ich auf für ’ne weite Zeit“ (Herbert Grönemeyer, MUT 2021)
Meine Antworten und mein entsprechendes Handeln können mir und anderen MUT und Zuversicht geben.

GS 14. Nov 2023