Aufgebraucht
Die Positionierung im Nachrichtenranking macht es deutlich, welchen Stellenwert wir der Katastrophe beimessen und wie wir sie im täglichen Leben verdrängen.
Platz 1 heute hat die expandierende Aufrüstung weltweit: Rüstungsausgaben steigen weltweit
Es wird so stark aufgerüstet wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Spitzenreiter sind die USA. Auch China und Saudi-Arabien investieren kräftig in Waffen und Militär. …
Und erst zuletzt die katastrophale Information, die anscheinend nur noch Resignation hervorruft:
Ökologischer Fußabdruck – Alle Ressourcen für 2018 aufgebraucht. Deutschland überzieht ab morgen sein ökologisches Konto für 2018 und lebt auf Pump. Ausbaden müssten das nachfolgende Generationen und die Menschen im Süden, sagen Umweltschützer.
Die weltweite Aufrüstung mag das Sicherheitsgefühl besänftigen oder Kriegsängste verstärken -je nach Blickwinkel- aber der Verbrauch der natürlichen Resourcen der Erde ist Fakt und unumkehrbar. Er geht zu Lasten unserer Kinder und Kindeskinder und der Menschen im globalen Süden, die deutlich weniger Resourcen verbrauchen als die Industrienationen im Norden.
„Die gesamte Weltbevölkerung bräuchte 1,7 Erden, um den globalen Bedarf an natürlichen Rohstoffen wie Ackerland und Wäldern nachhaltig zu decken. Der weltweite „Erdüberlastungstag“ wird im August erwartet. Er ist in den zurückliegenden Jahrzehnten immer weiter nach vorn gerückt: 1987 war das Ökokonto nur leicht überzogen: Damals lag der Earth Overshoot Day „erst“ am 19. Dezember. Im Jahr 2000 fiel er auf den 23. September. 2008 – vor 10 Jahren – war es der 16. August. 2017 der 2. August.“ (ZDF-HEUTE 1.Mai 2018)
Innerhalb einer Generation ist unser Verbrauch so rasant angestiegen ohne dass wir es wahrgenommen haben und auch jetzt noch nehmen wir es achselzuckend hin. „Kann man halt nix machen“
Sind wir etwa Opfer einer weltweiten Zwangsläufigkeit, die auf das Ende der menschlichen Existenz auf diesem Planeten zurast?
Und „die Mächtigen“ bedienen ohnehin nur die Bedürfnisse von Industrie und Wirtschaft und vermeiden aus Angst nicht wiedergewählt zu werden uns, die Verbraucher zu nachhaltigen Einschränkungen aufzufordern, bzw. belassen es beim folgenlosen Appell?
Wie war noch gleich der Auftrag Gottes an den Menschen, den er nach seinem Abbild geschaffen hat, angesichts der Schönheit und Fülle der Schöpfung, des Paradieses auf Erden: „Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren.“ (Gen 2,15)
Wir sind also Täter nicht Opfer, unser Auftrag ist es alles daran zu setzen diese Erde zu bewahren und damit eine lebenswerte Existenz für alle dauerhaft zu sichern.
Wider die Resignation hilft nur der bewusste Verzicht – und der fängt im Kleinen und bei uns und jetzt an.
GS 2. Mai 2018
Herr, unser Schöpfer,
gesegnet hast du deine Geschöpfe,
Menschen und Tiere,
aus deiner Hand kommen sie und wir.
Deine Liebe hat uns zusammengebracht.
Wir haben uns von dir entfernt
und darum die Mitgeschöpfe preisgegeben
an Willkür, Ausbeutung und Experiment.Herr, dein Segen bringe uns wieder zusammen.
Lass uns den Regenbogen erkennen,
der über uns und sie gespannt ist.
Mache uns wieder dankbar für dein Geschenk;
öffne uns die Augen für den Reichtum dieser Erde.Segne uns durch neues Staunen.
Lass uns auf die Sprache achten,
die Bruder und Schwester Tier sprechen,
lass uns achten auf die Sprache
von Pflanzen, Blumen und Bäumen.Segne uns durch neue Freude über alle Geschöpfe
und halte uns verbunden in dir.Eberhard Röhrig (Jeden Augenblick segnen, Verlag am Eschbach 2005, S.198