Anmaßend

sind nicht erst dieser Tage die „christlichen“ Selbstetikettierungen gerade der C-Parteien und deren europäischen Kooperationsparteien in der EVP-Fraktion im Europaparlament bezüglich ihrer Migrationspolitik. 75 Jahre nach ihrer Gründung wird der Anspruch des Christlichen in ihren politischen Grund-Sätzen immer mehr ent-wertet.

Ausgrenzung von Menschen aufgrund von Herkunft, Nationalität, religiöser Anschauung, Geschlecht oder sexueller Orientierung können nicht das Etikett christlich beanspruchen; und de facto ist die Überführung von Asylbewerbern in „Drittstaaten außerhalb der EU“ ein Verstoß gegen das Menschenrecht auf ein Leben in Sicherheit und Würde. Diese war 2007 für die CDU noch grund-sätzlich „unantastbar“.
Kirchliche Asylinitiativen erinnern daher mahnend in einer Projektion an das Prophetenwort:„Bietet Zuflucht wie ein Schatten, der in der Mittagshitze schützt wie die Nacht. Versteckt die Vertriebenen, verratet die Geflüchteten nicht!“ (Jesaja 16,3)

Die Bergpredigt Jesu als Vision des GOTT*es Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens fordert von den GOTT* Glaubenden in Bezug auf ihr Handeln: Nächsten- und Feindesliebe, Versöhnung und Solidarität mit den Benachteiligten als Tun des GOTT*es Willen.

Aber vielleicht braucht auch der CDU-Grundsatz-Programm-Parteitag heute die geist-gewirkte Erkenntnis des Apostels Petrus, durch eine Begegnung mit dem anders glaubenden, römischen Hauptmann Kornelius, von dem die Apostelgeschichte an diesem Sonntag vor dem CDU-Parteitag erzählt:

„Jetzt erst habe ich wirklich verstanden, dass GOTT* niemanden wegen seiner Herkunft bevorzugt oder benachteiligt. Alle Menschen sind ihm willkommen, ganz gleich, aus welchem Volk sie stammen, wenn sie nur Ehrfurcht vor ihm haben und so leben, wie es IHM gefällt.“ (10,34f)

Diese selbstkritische, offene, respektvolle und menschenfreundliche Haltung wünsche ich mir grund-sätzlich für eine sich an christlichen Werten orientierende Partei und ihrem daraus resultierenden politischem Engagement und Handeln – auch in der CDU und für eine offene Gesellschaft in Deutschland und Europa.

GS 7. Mai 2024

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