… alles Menschenmögliche getan …

Im ZDF Spielfilm über die Wannseekonferenz „zur Endlösung der Judenfrage“ vor 80 Jahren steht diese Phrase aus dem Protokoll von Adolf Eichmann am Ende der technischen Schilderung der geplanten Ausrottung der Juden in Europa. Er soll die Anwesenden beruhigen, dass der „deutsche Volkskörper“ von der Vergasung nichts mitbekommen wird, es also eine technisch „saubere“ Lösung sei, auch ohne psychische Belastung der ausführenden Deutschen.

“alles Menschen mögliche…“: perfekt in der Unmenschlichkeit des technischen Massenmordens, geplant für 11 Millionen Juden und menschenverachtend verabredet auf einer Konferenz mit Frühstück und Cognac innerhalb von 3 Stunden in einer Luxus-Villa am idyllischen Wannsee. Wir machen es möglich – alles!

Mir kam die Zusage Jesu aus dem Matthäus-Evengelium (Mt 19,26) in den Sinn als Entgegnung auf die resignierte Aussage der Jünger*innen, dass Selbstlosigkeit, Teilen, Verzicht um Gerechtigkeit zu ermöglichen eine Menschen unmögliche Zumutung sei, um gerettet zu werden.

„Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.“

Für Gott ist alles möglich! Auch eine gerechte und friedliche Welt? Auch die Überwindung von Hass und Neid und all dem, wozu Menschen an Unrecht, Unheil und Zerstörung in Gesellschaft und auch in der Kirche fähig sind?

Jesus stellt die Zumutung vor: wenn wir verzeihen und lieben, wie wir es im Vater Unser erbeten, kann Gott das „Himmelreich“ für alle Menschen guten Willens ermöglichen.

80 Jahre nach der technokratischen Verabredung zum Massenmord an den Juden treibt antisemitischer Hass und Fremdenfeindlichkeit immer noch die selbsternannten Erben der Täter dazu den „deutschen Volkskörper“ rein zu halten und alles Menschenmögliche dazu aufzubieten.
Die Auforderung Jesu: Lieben und um Erbarmen bitten – das sollte uns um der Menschlichkeit und des Reiches der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens möglich sein.

GS 24. Jan 2022

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