„Denk ich an Deutschland (Europa) in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.“
Gerade noch habe ich die Freiheit und Schönheit Europas im Urlaubsland Frankreich genossen, da bereitet mir das Ergebnis der Europawahl schlaflose Nächte und dieses Exilgedicht von Heinrich Heine ging mir durch den Kopf, obwohl der Kontext natürlich ein Anderer ist. Oder doch nicht?
Es ist die Sorge um die, die mir wichtig sind und deren Zukunft.
Die lebenswerte Zukunft und der Frieden in Europa wird abhängig gemacht von nationalistischen Egoismen, wiedererstarkten Faschisten, machtgierigen Klimawandelleugner_innen, … von erklärten Gegner_innen einer offenen Gesellschaft. Die EU hat sich 2009 im Vertrag von Lissabon als Wertegemeinschaft bekannt: „Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.“ (Artikel 2, EUV)
Bei der abendlichen Lichterfeier am Samstag in Taizè konnte ich spüren und erleben, dass ich mit meiner Sehnsucht und meinen Sorgen nicht allein bin und ich konnte mich einstimmen in das Gebet um Frieden, Gerechtigkeit und Liebe.
Es bleibt die Hoffnung, dass die Partei-Gruppen des EU-Parlamentes den Weg der europäischen Einheit, der ökologischen Transformation im Sinne des New Green Deal weitergehen, für eine lebenswerte Zukunft in einem demokratischen, freien und friedlichen Europa und es so schützen gegen innere und äußere Feinde. Dafür möchte ich beten und in solidarischer Gemeinschaft mit den Vielen #wirsindmehr, die sich für unsere offene und freiheitliche und demokratische Gesellschaft engagieren, aufstehen und einstehen.
GS 11. Juni 2024