Entgeistert und sprachlos
blicke ich auf die eskalierende Situation in Gesellschaft, Politik, Kirchen und Religionsgemeinschaften. Angesichts immer unberechenbarer Erderhitzungs-Szenarien und deren Folgen hautnah und weltweit, spürbaren Hass- und Gewalt Spiralen im gesellschaftlichen und politischen Umgang fühle ich mich zunehmend ohnmächtig, ja kraft- und perspektivlos in einem wohlhabenden Land im Herzen eines auf mehr als 75 Jahren Frieden zurückblickenden Europa.
Es brodelt aufgrund sozialer Spannungen und Konflikte. Nationale Egoismen und autokratische Machtphantasien bestimmen die politische Auseinandersetzung und erzeugen ein Klima der Angst und Intoleranz, in der europäischer Wertekonsens wie Nächstenliebe und Solidarität immer weniger gelebt werden.
Ich sehne mich nach Momenten der Hoffnung und Begeisterung wie die Welt-Klima-Beschlüsse 2016 in Paris.
Sie motivieren mich zu solidarischem Handeln und geben Kraft an einer gemeinsamen und lebenswerten Zukunft mitzuarbeiten, auch wenn das vorübergehend Verzicht auch auf persönliche Freiheiten bedeutet.
Die alte biblische Geschichte und Erfahrung von Pfingsten erzählt von den Gaben des Geistes, um die wir bitten sollen: Mitteilung von Weisheit, Vermittlung von Erkenntnis, Glaubenskraft, Krankheiten heilen, Wunderkräfte, Prophetisches Reden, Unterscheidung der Geister.
Diese Geist-Gaben sind in der Menschheit schon vorhanden sagt Paulus. Wir müssen sie nur entdecken und zusammenführen (wollen), damit sie wirksam werden können.
Es ist an uns, unserer Kommunikation, unserem Handeln und unserer Offenheit, dass der Funke überspringt und pfingstliche Begeisterung für ein solidarisches Miteinander, für ein Buen Vivir und eine lebenswerte Zukunft für alle weckt.
Das wäre ein pfingstlicher Aufbruch aus Entgeisterung, Sprachlosigkeit und Resignation. – Belebende Geist-Kraft, die die Welt verändert – Er-Betens-Wert.
GS 21. Mai 2024