Aschermittwoch
Der heutige Tag, der Aschermittwoch, leitet die Fastenzeit ein. Doch was bedeutet uns dieser Aschermittwoch? Ist er ein grauer Tag nach einer bunten Karnevalssaison? Ist er die Ruhe nach dem Sturm? Ist er der Beginn einer Zeit, die von Verzicht und Selbstdisziplin geprägt ist? Oder ist er der Anfang einer Zeit, in der wir Fragen stellen, in der wir uns auf das besinnen, was “wirklich zählt”, in der wir uns zurücknehmen und diese schnelllebige Zeit unterbrechen?
„Was wirklich zählt“ – das vermitteln auch die Mitarbeitenden der Landpastoral der Diözese Pasto in Kolumbien, wenn sie Kleinbäuerinnen und Kleinbauern die Prinzipien der Agrarökologie nahebringen. Diese lernen, auf Monokulturen und chemischen Pestizideinsatz zu verzichten und stattdessen vielfältiges Saatgut anzupflanzen und es mit ökologischen Düngemitteln zu pflegen. Misereor unterstützt die Arbeit der Landpastoral, stellt das Projekt in den Mittelpunkt der Fastenaktion und lenkt den Blick so auf das, „was wirklich zählt“: unserer Ernährung mit größerer Wertschätzung und Achtung zu begegnen.
Was dieser heutige Tag, was diese Fastenzeit für Sie ist, liegt ganz bei Ihnen. Sie kann nahtlos anschließen an all die Tage zuvor, an das bunte Karnevalstreiben oder die alltäglichen Arbeitstage. Sie muss nicht weiter ins Gewicht fallen. Und doch kann sie eine Chance sein. Die Chance, die nächsten Tage und Wochen zu IHRER Fastenzeit zu machen. Drum lade ich Sie heute ein, Zeit zum Innezuhalten, Zurückzublicken und sich Erinnern einzuräumen. Denken Sie an Träume, die Sie einst erfüllt haben, an Menschen, die Ihr Leben bereichert haben, von denen manche vielleicht nur kurze Wegbegleiter*innen waren, während andere noch heute an Ihrer Seite sind.Dieser Aschermittwoch ist gleichzeitig der Valentinstag. Ein Tag der Liebe, der – zugegeben – auch stark von Konsum, Kitsch und rosaroter Farbe geprägt ist. Doch wenn Sie auf den Konsum verzichten, den Kitsch Kitsch sein lassen und die rosarote Farbe abschminken:
Wer oder was erscheint Ihnen dann vor Ihrem inneren Auge? An wen erinnern Sie sich? Wen haben Sie in Ihr Herz geschlossen? Wann haben Sie es diesen/m Menschen zuletzt gesagt?
Hannah Braucks I Misereor fastenbrevier@misereor.de
Eröffnung des MISEREOR-Fastenbrief