Roadsongs

sind mir das erste Mal begegnet im Film Easy Rider (1969), dem Road-Movie schlechthin. Roadmovies beschreiben immer auch eine Entwicklung der Charaktere und Akteure über einen längeren Zeitraum, die lebensentscheidenden Begegnungen, Er-Fahrungen, Ereignisse, …. In diesen Lebensentwicklungsgeschichten finden wir uns wieder mit unseren eigenen Fragen, Er-Fahrungen und Entwicklungen. Roadmovies wie Easy Rider, Into the wild, Little Miss Sunshine, Nomadland, … sind Ausdruck des Lebensgefühls ganzer Generationen und die Filmmusik unterstreicht dies.
Im Film Vaya con Dios(dt. 2002) markiert ein altes Kirchenlied den Wendepunkt: Wer nur den lieben Gott lässt walten. Beeindruckend -auch für Nicht-Religiöse- und genial interpretiert hat es mir wieder Zugang eröffnet zu den Roadsongs meines Lebensweges auch in anderen wegweisenden religiösen Liedern, die mich geprägt und begleitet haben.

Der Mensch wird des Weges geführt, den er wählt, titelt der große spirituelle Denker Johannes Bours. Und immer wieder kommen wir an Weggabelungen und Abzweigen, kreuzen sich unsere Wege mit anderen, müssen wir uns entscheiden, wie es weitergehen soll mit uns und der Welt, die wir beleben. Die Wegwahl braucht Klarheit, die erbetet werden will, um als Weg mit Gott -vaya con dios- erkannt zu werden. Das Lukasevangelium (9,28b-36) erzählt von einer solchen lebensentscheidenden und klärenden Gebetserfahrung Jesu und seiner auserwählten Jünger auf einem Berg, dem biblischen Ort der Gottesbegegnung.

Gerne höre ich die Roadsongs meines Lebens in mir nachklingen und entdecke neue Möglichkeiten und impulsierende Songs:
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, Verricht das Deine nur getreu Und trau des Himmels reichem Segen, So wird er bei dir werden neu; Denn welcher seine Zuversicht, Auf Gott setzt, den verlässt er nicht. (Gotteslob 424)

GS 8. August 2022