Es passt nicht und fühlt sich auch nicht gut an
in diesen dramatischen Tagen, in denen die Welt dem wahnsinnigen Kriegs-Drehbuch Wladimir Putins ausgeliefert scheint: Frühlinghaftes Wetter und die Bilder des Winterkrieges in der Ukraine, Menschen in Karnevalskostümen und Ukrainer*innen auf der Flucht vor dem Krieg, meine pazifistisch, naive Sehnsucht nach weltweiter Abrüstung und der Beschluss zur Aufrüstung der Bundeswehr. Meine Erinnerungen an die Friedensdemos der 80er und die drohende atomare Eskalation, der konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung und die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl, die existenziell bedrohliche Entwicklung des Weltklimas im Bericht des IPCC und die Entschuldigung russischer Wissenschaftler für ihre kriegstreibende Regierung, Das Mitleid des Patriarchen von Moskau für die leidende Zivilbevölkerung und seine Verweigerung zum sofortigen Stop der Militärinvasion in das Bruderland aufzurufen …
Angesichts all dessen noch hoffen auf Deeskalation, Respekt vor nationaler Integrität, Freiheit und Menschenrechte … und vielleicht doch Frieden zwischen Brüdervölkern?
Ich finde keine Hoffnungsworte, die in diese Situation passen würden, denn ich fühle mich ohnmächtig!
Das Lukasevangelium des vergangenen Sonntags verweist darauf, dass die innere Haltung unser Reden und Handeln bestimmt: „Ein guter Mensch bringt aus einem guten Herzen gute Taten hervor, und ein böser Mensch bringt aus einem bösen Herzen böse Taten hervor. Was immer in deinem Herzen ist, das bestimmt auch dein Reden.“ (Lk 6,45)
Ich möchte das Gute in mir und im Anderen wieder neu entdecken, wieder an das Gute glauben können, mich mit Menschen zusammenschließen, die für das Gute einstehen und Gutes tun, .. um wieder hoffen zu können trotz der hoffnungslosen Weltsituation auf eine Wende zum Guten und eine Vereinigung der Guten, die die Welt und die Menschheit noch retten kann. – Darum möchte ich beten zu Gott, der das Gute ist und der nur Gutes für uns will.
„… Stell dir vor, es gäbe keine Länder, es ist nicht schwer, das zu tun. Nichts, wofür es sich lohnt zu töten oder zu sterben und auch keine Religion. …“John Lennon
GS 2. März 2022