Januar-Februar 2014

Brandsätze! Prügel! Tränengas! – Friedensgebet für Kiew

Erneut Ausschreitungen in Kiew, gewaltbereite Demonstranten und ukrainische Sicherheitskräfte gehen in der Nacht zu Dienstag aufeinander los. Brandsätze fliegen. Und Steine.

Die Lage wird immer explosiver – und dann sinkt im nächtlichen Kiew mitten auf der Straße ein Mann auf die Knie, liest aus der Bibel. Was mag in seinem Kopf vorgehen? Betet er für ein friedliches Ende der Proteste? … (Bild.de 19.Febr.2014)1,w=985,c=0

Es segne uns
der Gott des Friedens und der Gerechtigkeit.
Er mache uns zu Friedensstiftern
und zu Zeugen seiner Gerechtigkeit.
Er öffne uns die Ohren für die Schreie
der Verfolgten, Gefangenen und Hungernden.
Er öffne uns die Augen, damit wir sehen,
was er sieht und nicht gutheißt.
Er nehme uns die Neigung wegzusehen,
uns zu entfernen oder uns mit Mitleid zu begnügen.
Er bewahre uns vor gewalttätigem
und geltungsbedürftigem Tun.
Gott segne uns,
er gebe uns ein starkes und geduldiges Herz,
eine helfende Hand und immer neue Kraft.
Er schenke uns das Vertrauen,
dass Beten nicht vergeblich ist.
Er mache uns zu Mitleidenden,
zu Tätern in seinem Namen.
Gott segne uns,
er segne unser Handeln,
er mache es zu Schalom, zum Heil und Wohl.
Er segne alle,
die mit uns an den Gott des Friedens
und der Gerechtigkeit glauben.

Eberhard Röhrig (Jeden Augenblick segnen, Verlag am Eschbach 2005, S.251)

Gott-Vertrauen

zu einem Foto von Rebecca Ebel, eingesandt zum Fotowettbewerb MOMENTAUFNAHME

 

Foto: Rebecca Ebel

Gott, der dich wahrnimmt,

lasse zu deiner Erfahrung werden,

was er dir zugesagt hat:

Bei dir zu sein

in Angst und Unsicherheit,

zu dir zu stehen

in Ausweglosigkeit und Verlassenheit,

dich zu trösten,

wenn du bekümmert bist.

deine Bedürftigkeit

zu Herzen zu nehmen.

 

Er schenke dir,

was du dir selbst

nicht geben kannst:

Wachsendes Vertrauen

mitten in den Widersprüchen

dieses Lebens.


ANTJE SABINE NAEGELI (Jeden Augenblick segnen, Verlag am Eschbach 2005, S.105)

Moment mal

Foto: Rachel Conrad

Das allerschönste am perfekten Moment
ist seine Vergänglichkeit
der die Atemlosigkeit provoziert
mit der wir genießen
uns fallen lassen
uns dem Moment ganz hingeben
für den Moment leben
der Moment sind

Christiane Reinert, Aachen

 

Was keiner wagt, …

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr´s sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.

Wo alle loben, habt Bedenken.
Wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken.
Wo alles dunkel ist, macht Licht.

Musik: Konstantin Wecker
Text: Lothar Zenetti [tube]9Ky-x9Xq0Is[/tube]

Es geht um das Leben, das wir führen….

Und das Leben, das wir vielleicht gern geführt hätten. Warum es so schwer, und dabei doch eigentlich so leicht ist, vom falschen Leben ins richtige zu wechseln. Oder, wie es in Engelmanns Hookline heißt: „Eines Tages werde ich alt sein, Baby, und an all die Geschichten denken, die ich hätte erzählen können.“ (Volker Königkrämer, stern.de 16.1.2014)[tube]DoxqZWvt7g8[/tube]

Ermutigung zum TRÄUMEN

Blick nach vorn Documenta - Kassel Foto: Thomas Richter Alender

wenn du verzagst,
weil du befürchtest,
als einzelner nichts bewirken zu können,
dann wünsche ich dir den Mut,
an deinen Träumen und Visionen festzuhalten.

Wenn dich die Realität
mit ihren nüchternen Fakten erschlägt
und du dich fragst,
ob der Einsatz sich überhaupt lohnt,
dann wünsche ich dir den Mut,
deinen Träumen Raum zu geben
und sie mit vielen zu teilen.

Wenn du das Gefühl hast,
dass alles schon fertig
und sowieso nichts mehr zu ändern ist,
dann wünsche ich dir den Mut,
an den Mauern zu rütteln
und Zukunft neu aufzubauen

© MISEREOR 2012

Es gibt einen Weg

Foto: Guido Schürenberg

Es gibt einen Weg,
den niemand geht,
wenn Du ihn nicht gehst.
Wege entstehen,
indem wir sie gehen.
Die vielen zugewachsenen, wartenden Wege,
von ungelebtem Leben überwuchert.
Es gibt einen Weg,
den niemand geht,
wenn Du ihn nicht gehst:
Es gibt Deinen Weg,
einen Weg, der entsteht,
wenn Du ihn gehst.

WERNER SPRENGER
aus: ders. Gedichte zum Auswendigleben
© Helga Sprenger
© 2012 Verlag am Eschbach

Zusage für 2014

Foto: Guido Schürenberg

HERR, du erforschest mich
und kennest mich.
Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
du verstehst meine Gedanken von ferne.
Ich gehe oder liege, so bist du um mich
und siehst alle meine Wege.
Denn siehe,
es ist kein Wort auf meiner Zunge,
das du, HERR, nicht schon wüsstest.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar
und zu hoch,
ich kann sie nicht begreifen.
Psalm 139. 1– nach Martin Luther

 

Unser Gott,
aus dessen Hand du kommst,
der dir Vater und Mutter ist,
segne dich,
er lasse dich gedeihen
und wachsen an Leib und Seele.
Er behüte dich
vor Angst und Gefahr und allem Argen.
Unser Gott lasse sein Angesicht
leuchten über dir
wie die Sonne über der Erde
und sei dir gnädig,
vergebe dir deine Schuld
und mache dich frei.
Unser Gott erhebe sein Angesicht
auf dich,
er schaue in Liebe auf dich
und tröste dich.
Er gebe dir Frieden;
das Wohl des Leibes
und das Heil der Seele.
So will es Gott.
So gilt es in Zeit und Ewigkeit.
So gilt es für dich. Amen
Jörg Zink

 

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