12. Dez – Wenn sich Türen öffnen
Gegen alles Verzweifeln die Sehnsucht nach Frieden
„Macht hoch die Tür“ – Wir singen dieses Lied in einer für uns politisch und sozial relativ ruhigen Zeit, verglichen mit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Und doch treffen diese alten Worte auch unsere Sorgen und Nöte, unsere Sehnsucht nach vollem Leben. Und wir sehen so viele Menschen, die in Angst und Not leben, die keine Heimat haben, die keine Zukunft sehen, die deshalb auf Rassismus und Hass ausweichen, die verblendet sind.
„Nie mehr Krieg“, heißt unser Vorsatz und die große Hoffnung, tatsächlich aber hält uns die Angst vor Terror und blutigen Kriegen größenwahnsinniger Machthaber in Atem. Ohnmächtig müssen wir eingestehen, dass wir den Frieden nicht schaffen können, schon gar nicht in dieser globalisierten Welt, in der alles mit allem zusammenhängt. Ohnmächtig müssen wir uns eingestehen, dass viele dieser Zustände, die uns so beängstigen, selbst verursacht sind:
Ob es die Flüchtlingswellen sind aus den Kriegsgebieten, in die hinein wir die Waffen liefern, oder aus den Hungerländern, deren Weizen wir für unseren Biotreibstoff brauchen, ob es die drohende Klimakatastrophe ist.
Das Kartenhaus unseres Machbarkeitswahns, gegründet auf Ausbeutung der Natur und der Mehrzahl der Menschen, droht über uns zusammenzufallen. So ist die Welt. Wir haben alle Grund zu resignieren, zu verzweifeln, auch an uns selbst. – Oder?
Gebet
Guter Gott, Frieden wollen alle Menschen.
Aber Frieden schaffen ist unbequem und anstrengend:
auf andere zugehen, etwas geben und etwas nehmen können, Kompromisse bedeuten Arbeit.
Lass mich nicht aufgeben, Türen für den Frieden zu suchen.