4. Dez – Wenn Tür und Tor versperrt. Womit ich mich selbst ausschließe und fessle

Wir kennen die symbolischen, die psychischen Ketten, die uns auferlegt werden, und die wir uns noch viel öfter selbst auferlegen.

Wir sind gekettet an Erwartungen, die unserer Eltern, unserer Vorgesetzten, unseres Freundeskreises, und an unsere eigenen Erwartungen an uns selbst. Sie greifen ineinander, sind verzahnt miteinander wie Kettenglieder, und je mehr wir uns loszureißen versuchen, desto enger zurren sie sich fest, so scheint es manches Mal.

Schaffe ich die Aufnahmeprüfung? Sehe ich gut aus, bin ich schlank genug?
Es entsteht ein Leistungsdruck, der uns die Luft zum Atmen nimmt.

Und mit ihm einhergehen die Versagensängste, die uns fesseln und lähmen. So sind wir gefangen in uns selbst. Aus uns selbst herauskommen und uns anderen Menschen zu öffnen mit unseren Sorgen und Ängsten, kostet allerdings oft Überwindung.

Akzeptanz sich selbst und dann auch anderen gegenüber hilft, sich von seinen eigenen Ketten zu befreien. Oft ist das allerdings leichter gesagt, als getan.
Gott kann ich hinhalten, was mich einengt und fesselt. Er trägt das Joch mit mir.

Gebet
Guter Gott,
manchmal will ich raus, will mich befreien
von all dem,
was von mir verlangt wird,
was ich von mir erwarte,
will mich frei machen von diesem Druck der Ansprüche und den Versagensängsten.
Bei Dir muss ich nicht in Vorleistung gehen:
Du liebst mich ohne Wenn und Aber.
Schenke mir die Freiheit dieses Gottvertrauens.

Welche Ketten fesseln mich?
Von wem oder was lasse ich mich unter Druck setzen?
Wem kann ich mich öffnen, wem kann ich mich anvertrauen mit dem, was mich ankettet und fesselt?

Macht Hoch die Tür ist ein Fensterbild-Adventskalenderprojekt von Lehrern und Schülern des Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen, redigiert und herausgegeben von Anne Weinmann im Verlag Bergmoser+Höller, Aachen