2. Dez – Wenn Tür und Tor versperrt sind
Wo ich ausgeschlossen bin und abgelehnt werde
Verrammelt und verriegelt, die massive Tür signalisiert Ablehnung. Doch es ist ein menschliches Urbedürfnis angenommen zu werden, dazuzugehören und anzukommen. Jede und jeder hat schon einmal erlebt, wie es ist, abgelehnt zu werden. Auch wenn wir längst erwachsen sind und meinen, über solchen kleinen und größeren Zurückweisungen zu stehen, es schmerzt.
Ob Ablehnung oder Knochenbruch: in beiden Fällen wird das Hirn an der gleichen Stelle aktiviert, im Schmerzzentrum, wie es die Neurowissenschaftler nennen. Denn unser Gehirn reagiert, wie es schon zu Urzeiten reagiert hat, als es überlebenswichtig war, zu einer Gemeinschaft zu gehören: es signalisiert “soziale Schmerzen”. Und bisher hat·es diesen Zusammenhangvon sozialer Ablehnung und körperlich empfundenen Schmerzen nicht “verlernt”.
Wenn wir um diesen Zusammenhang wissen, können wir uns selbst mehr Verständnis entgegenbringen und besser mit der Ablehnung umgehen. Man kann die Situation nicht ändern, man kann das Hirn nicht ändern, das mit dem Schmerz reagiert, aber man kann ihn zulassen, diesen sozialen Schmerz.
Wir dürfen unseren Schmerz der Zurückweisung annehmen, und wir dürfen uns selbst annehmen, vor allem weil da einer ist, der uns annimmt zu einhundert Prozent, der unseren Namen in seine Hand geschrieben hat, dessen “Tür immer offen steht” für uns.
Das ist der große Schlüssel, der Dir immer wieder erschließen möchte: Du bist einzigartig und geliebt, nicht von jedermann und jederfrau, aber von Gott, und deshalb darfst auch Du Dich lieben und annehmen.
Zum Nachdenken:
Verschlossen –
Herz ohne Heil
Ausgeschlossen –
Heil ohne Herz
sehnsuchtsschwer
bleibt die Liebe
menschenunerreicht
Gebet
Guter Gott, manchmal fühle ich mich ausgeschlossen von allem, was das Leben ausmacht.
Tor und Tür zum Heil scheinen mir versperrt.
Manchmal fühle ich mich so ohnmächtig.
Schenke meiner Sehnsucht
offene Türen
und meinem Herzen
offene Herzen.
Macht Hoch die Tür ist ein Fensterbild-Adventskalenderprojekt von Lehrern und Schülern des Heilig-Geist-Gymnasium in Würselen, redigiert und Herausgegeben von Anne Weinmann im Verlag Bergmoser+Höller, Aachen