11. Dez – Wenn sich Türen öffnen

Die Melodie des Lebens entdecken
Noch liegt sie unbeachtet da, eventuell schon länger nicht mehr gespielt, vielleicht wartet sie auf den, der ihr eine beschwingte Melodie entlocken kann. – Eine Violine als Allegorie auf unser Leben: In uns spielt jeden Tag und in jedem Moment unsere Lebensmelodie. Manchmal wird sie von den Mühen des Alltags übertönt, nicht selten klingt sie nicht so schön und schwungvoll, wie es uns lieb wäre.
Ähnlich wie gute Jazzmusiker auch schräge oder gar Misstöne in ihre Musik integrieren können, wird auch Gott die Misstöne unseres Lebens in eine schöne neue Lebensmelodie verwandeln. Denn Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade.
Das zu wissen, kann uns befreien: Ich kann all das, was ich an mir schlecht, schräg oder fehlerhaft finde, mutig anschauen und es von Gott heilsam berühren lassen. Das kann den Weg frei machen für wundervolle und erhebende Lebensklänge. Denn plötzlich steigt die Gewissheit in mir auf: „Gott, Du hilfst mir, dass ich mich verwandeln kann und neue Wege einschlage.“ Ich muss dem Wirken dieses Meisters der Lebensmelodien nur zuhören.
Die Adventszeit ruft in besonderer Weise dazu auf: Wenn wir Abstand vom Alltäglichen nehmen und innerlich zur Ruhe kommen, haben wir die Zeit zum Lauschen auf unsere Lebensmelodie und darauf, was Gott daraus macht.

Gebet
Guter Gott, manchmal ist in mir nur die dröhnende Stille,
tonlos fühle ich mich
und leer.
Öffne die Ohren meines
Herzens für die Melodie
meines Lebens,
die du mit geschenkt hast.