Unterbrechung-Mittendrin
5 Minuten Zeit für Besinnung, Meditation, Impulse
mitten am Tag, in der Mitte der Woche
Idee und Gestaltung: GUIDO SCHÜRENBERG – guido.schuerenberg@besinnzeit.de
Ungerecht verteilt
sind die Folgen des Menschen verursachten Klimawandels, dessen Auswirkungen wir zur Zeit deutlich sichtbar und hautnah in unseren weltweiten Lebensräumen spüren können: Hungerkatastrophen durch Dürre im südlichen und östlichen Afrika, Überschwemmungen in China und Russland, Wassermangel in den Obstanbaugebieten Spaniens und Kaliforniens, andauernde Erhitzung der Weltmeere bewirken Korallenbleiche und Fischsterben, … .
Ungerecht, weil es mal wieder die trifft, die am wenigsten Anteil und Schuld haben an den Treibhausgas-Emissionen und an der industriellen Verseuchung unserer Wasserressourcen..
Nutznießende sind die Konsument_innen in den reichen Ländern des globalen Nordens, die auch mit Mobilität, Wohnen und Produktion den größten Anteil an der globalen Emission haben. Damit werden auch koloniale Mechanismen und Denkweisen fortgeführt, die die Länder des globalen Südens in ausbeuterischer Abhängigkeit halten, Lebensraum verseuchen und menschenwürdige Existenzbedingungen vernichten.
Ein Konsum-Alltags-Beispiel unserer Verstrickung in dieses globale Unrecht:
Edeka bot 2 Avocados aus Sambia für einen Euro an. Für ein Kilogramm Avocados, das sind etwa 2–3 Stück, werden bis zu 1.000 Liter Wasser benötigt. Mein tägliches Duschen verbraucht 75 Liter und an meinem Lebensort haben wir Wasser im Überfluss. Dagegen droht Sambia gerade eine Hungerkatastrophe durch dürre-bedingte Ernteausfälle von 50%.
Der 22. April ist der Internationale Tag der Erde, in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser macht Leben möglich“
Jesus sagt im Johannes-Evangelium (Joh 7), dass seine Botschaft der Gerechtigkeit und Liebe, wenn sie wirklich gelebt wird „Leben spendendes Wasser“ für die Menschen sein wird.. Anspruch an mich, an uns zu einem achtsamen, bewussten Konsum -nicht nur der Lebens-Ressource Wasser- und den Einsatz für gerechtes und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften, um gutes Leben und eine lebenswerte Zukunft für alle auf diesem Planeten zu ermöglichen.
„Ich bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – das Leben in seiner ganzen Fülle!“(Joh 10,10)
GS 23. April 2024
Aushalten
Es fällt mir schwer in diesen Tagen Radio- oder Fernseh-Nachrichten an mich heran zu lassen Es fällt mir schwer mich an jahreszeitlich untypischen Sommer-Sonnen-Garten-Terrassen-Tagen zu erfreuen, geschweige denn sie zu genießen. Es fällt mir schwer die Welt-Krisen-Kommentare in meinen Social-Media-Kanälen zu lesen. Es fällt mir schwer Zukunftsperspektiven für mein, für unser eine-welt-engagement zu entwickeln, während unsere Partner sich auf eine Hungerkatastrophe vorbereiten. Es fällt mir schwer angesichts von Ungerechtigkeit, Hass und Gewalt „mit Liebe zu reagieren“ (Salman Rushdie). Es fällt mir schwer dies alles, diese krisengeschüttelte Welt in der ich lebe, gut lebe, auszuhalten.
Mit dieser deprimierenden, manchmal auch wütend machenden Gefühls-Melange aus Unsicherheit, Ohnmacht, Resignation, Angst, Hoffnungslosigkeit, … bin ich nicht allein, viele Menschen unterschiedlicher Generationen und Lebenserfahrungen fühlen wie ich.
Nach dem Tod Jesu, lese ich im Lukas-Evangelium (Lk 24, 45-49), ging es den Freund_innen Jesu ähnlich: Ihre Lebenswelt, das was ihnen wichtig war, ihre Hoffnung auf ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden, getragen von Liebe war mit dem gewaltsamen Tod Jesu gestorben. Sie waren gelähmt von Trauer und Ohnmacht, hoffnungs- und perspektivlos. Sie hatten sich zurückgezogen und erzählten sich ihre individuellen Erfahrungen mit diesem Jesus und seiner faszinierenden, Hoffnung gebenden Botschaft von göttlicher Gerechtigkeit und Schalom – dem guten Leben für alle.
So wird seine Botschaft wieder für sie lebendig, sie begreifen deren Sinn und entdecken seinen Auftrag neu, dieses GOTT*es Reich der Gerechtigkeit und Liebe zu leben und glaubwürdig zu verkünden: Ändert Euer Leben! GOTT* will mit Euch neu Anfangen! Fangt an das dies zu leben, da wo ihr jetzt seid! Ihr werdet dazu „die Kraft von oben empfangen“, die euch motiviert!
Aushalten – sich öffnen und die Begegnung mit Gleichgesinnten wagen – sich austauschen und gemeinsam den Sinn in allem suchen und neu entdecken – auf die Geist-Kraft hoffen und sie erbeten, die neu motiviert für ein glaubwürdiges Engagement für ein gutes Leben für alle.
GS 16. Apr 2024
Fakten-Checker*innen
Nicht erst seit seit den scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten mit Künstlicher Intelligenz Fakten zu verdrehen und durch massenhafte Verbreitung Meinungs-Manipulation zu betreiben ist es notwendig Gerüchte zu hinterfragen, Ereignisse und Daten zu überprüfen, auf Glaubwürdigkeit zu testen. Politische und wirtschaftliche Entscheidungen, Lebenseinstellungen und Zukunfts-Wirklichkeiten, ja sogar Weltanschauungen und mein Glaube hängt davon ab.
Je komplexer unsere Welt, um so diffuser unsere Wahrnehmung, um so mehr und größer die Versuchung Wirklichkeit und Welten-Zukunft auf Gut und Böse, Schwarz und Weiß, einfach und bequem zu reduzieren. „Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune, ich mache mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt.“ (Pippi Langstrumpf)
Fakten-Checker*innen werden als lästig, Spaß-Bremse, notorische Zweifler*in, … „ungläubiger Thomas“ abgecancelt. Dabei war der biblische Namensgeber eher ein ernsthaft nach der Wahrheit suchender, eben kein „Klein-“ oder gar „Leicht-“ Gläubiger. Er will die unglaubliche neue Wirklichkeit begreifen, erfassen, körperlich spüren. – Das Angebot des „auferstandenen“ Jesus seine Wundmale zu berühren nimmt er aber nicht wahr (Johannesevangelium 20, 26-29). Es reicht ihm aufgrund seiner Begegnung mit Jesus und hinter das Vordergründe sehend zu glauben. Thomas wird zur Ikone des kritisch Glaubenden und als Überzeugter aus wirklicher Begegnung.
Mein Glaube darf meinen kritischen Verstand nicht ersetzen, mich blind machen für die mich umgebende Wirklichkeit. Mein Glaube weist meinem Leben eine Sinn gebende Richtung.
Für Thomas und die anderen Jünger*innen ist er mit einem Auftrag verbunden, der auch uns Heutigen gilt und Sinn macht: Unser Glaube soll Versöhnung stiften zwischen den Menschen und mit GOTT* der Liebe. So soll dieser Frieden schaffen, gegen Hass und Gewalt.
Diese Mission braucht kritisch denkende, Menschen liebende, tiefer sehende und glaubend verstehende Menschen – wie Thomas.
Kraft, Motivation und Inspiration für diese Mission gibt die bewegende, göttliche Geist*in.
GS 8. April 2024
Pfingsten bis Semesterschluss 2013
Ein anderes Vater Unser
Im Nachgang zur Sommerschule mit sambischen und deutschen Studenten, bei der unter anderem das Thema “Globalisierung und privater Konsum” diskutiert wurde
Hagen Rether – Vater Unser
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