Ich fühl mich leer und verbraucht, alles tut weh …

Dieser Schnipsel aus einem Songtext von Herbert Grönemeyer (genial präsentiert bei einem Live-Konzert in der Arena auf Schalke), völlig aus dem Zusammenhang gelöst, drückt mein Lebensgefühl in dieser Woche am Ende des Novembers und kurz vor dem adventlichen Lichtermonat Dezember aus.
Die sonnigen Momente sind selten, das Wetter trüb und nass –schmuddelig- wenig Motivierendes um uns herum, nachdem auch die möglichen Folgen der Präsidentschaftswahl in den USA immer deutlicher werden und von Tag zu Tag neue düstere Zukunftsvisionen entstehen lassen.
Leer und verbraucht – vom Rhythmus der Natur her normal, diese richtet sich auf eine Brachzeit, den Winter ein. Für uns in unseren Routinen und zeitlichen Zwängen undenkbar?
Eine Zeit des Ausruhens, die Leere neu zu füllen mit Ideen für eine lebenswerte Zukunft für alle, Leere füllen mit einem neuen Geist der Solidarität, Leere füllen mit Hoffnung. – Statt verbraucht sein sich auf ein Leben in Fülle freuen.
Vielleicht hilft schon, wie es im Süden Deutschlands heißt „mal richtig durchzuschaufen“, Pause zu machen, kurz mal aus dem Trott auszusteigen, innehalten.
Dafür möchte ich mir in den nächsten Wochen des Advents mehr Zeit nehmen – Brachzeit, um mich neu er-füllen zu lassen.             GS 22.Nov 2016

Gönne Dir Brachzeit

Gelassen der Mensch
der der Kraft der Leere traut
die es ermöglicht, Erlebnisse zu vertiefen,
Schwieriges loszulassen
letztlich sich von Gott neu erfüllen zu lassen

Gelassen der Mensch
der die Zwischenzeiten im Leben nutzt
weil im bewussten Nichtstun
höchste Aktivität vorbereitet wird

Gelassen der Mensch
der Widerstand leistet
damit die Versklavung des Menschen
durchbrochen
und menschenwürdiges Arbeiten
verwirklicht wird

Gelassen der Mensch
der sich lassen kann
sich Brachzeit gönnt wie die Natur:
Er wird beziehungsfähiger
und seine Solidarität wird wachsen

Pierre Stutz, Einfach leben, Verlag am Eschbach

 

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