Heldenlos!

In unsicheren Zeiten und Lebenssituationen suchen wir Orientierung an Vorbildern, die –scheinbar- alles richtig machen oder gemacht haben. Die den guten und richtigen, weil menschlichen Weg gehen.
Vorbilder verkörpern die damit einhergehenden Wertvorstellungen und sie zeigen, dass dieser Weg nicht nur erstrebenswert, sondern auch gangbar ist. Vorbilder sind praxistauglich, aber je nach Kultur und deren Wertesystem nicht nur unterschiedlich, sondern oft auch konträr. Während der IS die Zerstörung der anderen Kulturen und ihrer Einrichtungen und die Unterwerfung oder Tötung der „Ungläubigen“ als Ziel in menschenverachtenderweise propagiert und seine Kämpfer zu Helden und Märtyrern (das heißt Bekenner) stilisiert, sind die Vorbilder des christlichen Kulturkreises keine Heroen, sondern eher Looser. Vorbildlich an ihnen ist, dass sie in ihren Aufgaben eher gewachsen sind, dass sie veränderungsbereit waren, dass sie sich in den Dienst an und für die anderen nehmen ließen – und sich von Gott getragen wussten. “Die Menschen-Urgeschichten der Bibel enthalten die Botschaft: Übermenschen gibt es nicht. Charakterschwäche ist im humanen Geschöpf verankert. Und: Der Mensch kann sich ändern –Schwache können Heldentaten vollbringen, Betrüger Gerechte werden, Mörder Leben retten“ (Sabine Rückert, Zeit 2/17, S.2) Die Erfahrung des Scheiterns und die Bereitschaft daraus zu lernen sind das, was unter jungen Unternehmern der Start-Up-Szene als vorbildlich etikettiert wird.

Vorbilder in den freien Gesellschaften werden als Orientierungspersonen gesucht, insbesondere wo vermeintliche Respektpersonen unter den Spitzenpolitkern in dieser Funktion häufig unglaubwürdig sind (worauf unlängst Meryl Streep bei ihrer Golden Globe Rede am Beispiel des designierten amerikanischen Präsidenten verwies). Umso mehr werden every-day-heroes der Menschlichkeit gesucht. – Werde eine/r oder erkenne Dich als eine/r!

Manche Menschen wissen nicht,
wie wichtig es ist,
dass sie einfach da sind.

Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es tut,
sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht,
wie tröstlich
ihr gütiges Lächeln wirkt.

Manche Menschen wissen nicht,
wie wohltuend
ihre Nähe ist.

Manche Menschen wissen nicht,
wie viel ärmer
wir ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht,
dass sie ein Geschenk
des Himmels sind.

Sie wüssten es,
würden wir es ihnen sagen!

Petrus Ceelen, Einander Segen sein, Verlag am Eschbach 2010

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