Gegen Angst und Unsicherheit

In diesen Tagen sind viele, insbesondere Jugendliche, Studierende und auch Eltern von Angst gelähmt.
Da sind auf der einen Seite die Amokläufe und Selbstmordattentate in Süddeutschland, die auch über die mediale Verbreitung das Gefühl vermitteln, dass diese Bedrohung, die bisher überwiegend außerhalb Deutschlands wirkte, nun auch in unserer Gesellschaft angekommen ist. Sie verunsichert weite Teile der Bevölkerung, weil es jeden und jede treffen kann. die Angst ist mitten unter uns.
Die andere Angst, die lähmt ist verbunden mit Lernzeiten und Prüfungsdruck. Sie fordert z.Zt. insbesondere Studierende heraus. Es ist die Angst zu versagen, nicht zu genügen: Den Erwartungen meiner Freunde und Familie, den Leistungserwartungen von Professoren und Dozenten, den Anforderungen meiner Lebens- und Karriereplanung; und letztlich meinen Erwartungen an mich selbst, an mein Selbstbild.
Wir alle sind eingebunden in soziale Netzwerk, die -unterstützt durch die entsprechenden Medien- unser “Profil” diesem Netzwerk, den “Freunden” immer wieder aktuell vorstellen, denn wir wollen ja “drin” bleiben und nicht “draußen”. Diese Verbundenheit tut gut, wenn sie echt ist und von Empathie und Solidarität getragen ist. Sie wird bedrohlich, wenn sie den ohnehin schon verspürten Leistungsdruck nochmal verstärkt durch die Erwartungen meinem konstruierten “Bild” zu genügen.
Angst auszuhalten, zu überwinden braucht Mut, Kraft, tragfähige Beziehungen und Selbstvertrauen – und manchmal auch Verdrängung. Trotzdem: “Ich lasse mich von einem normalen Leben nicht dadurch abhalten!”           — GS 26.7.2016

Gott, der dich wahrnimmt,
lasse zu deiner Erfahrung werden,
was er dir zugesagt hat:
Bei dir zu sein
in Angst und Unsicherheit,
zu dir zu stehen
in Ausweglosigkeit und Verlassenheit,
dich zu trösten,
wenn du bekümmert bist,
deine Bedürftigkeil
zu Herzen zu nehmen,
was immer auf dir lastet.

Er schenke dir,
was du dir selbst
nicht geben kannst:
Wachsendes Vertrauen
mitten in den Widersprüchen
dieses Lebens.

Antje Sabine Naegeli (Jeden Augenblick segnen, Verlag am Eschbach 2005, S.105)

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